Den Räten wurde ein Konzept für Tempo-30-Zonen im ganzen Gemeindegebiet vorgestellt.
Karl-Heinz Hofmann Pressig — Der Markt Pressig will seine Wohngebiete vor Rasern schützen. Autofahrer müssen sich demnächst auf 30er-Tempo-Zonen in allen Wohngebieten einstellen. Der Bau- und Umweltausschuss des Markt Pressig tagte wegen der Corona-Pandemie erneut im Feuerwehrhaus Pressig. In der Sitzung am Dienstag standen Änderungen zum Bebauungsplan für das Gebiet "Metzgersberg" in Pressig sowie ein Gesamtkonzept für Tempo-30-Regelungen in den Wohngebieten im Markt Pressig zur Beratung an.
Einige notwendige Änderungen für den Bebauungsplan "Metzgersberg" erörterte Bauamtsleiter Andreas Schorn. So ist für das circa einen Hektar große Baugebiet eine Ausgleichsfläche in der Gemarkung Eila ausgewiesen. Diese wurde mit der Unteren Naturschutzbehörde abgesprochen. Hierzu soll eine Blaufichtenmonokultur in extensives Dauergrünland umgewandelt werden.
Das Gremium befürwortete einstimmig den zweiten Änderungsentwurf und beschloss die erneute öffentliche Auslegung. Wie viele Bauparzellen entstehen sollen, wird sich zu einem späteren Zeitpunkt ergeben.
Bürgermeister Stefan Heinlein informierte darüber, dass die Verwaltung derzeit an einem Gesamtkonzept für Tempo-30- Zonen in großen Teilen des Gemeindegebietes arbeite. Seit Jahren werden Tempo-Regulierungen in Bürgerversammlungen gefordert.
Wie der Leiter der Hauptverwaltung, Thomas Frashek, erörterte, wurden folgende Schwerpunkte gebildet: in Pressig "Am Anger" (Fläche zwischen Brücke Pressig-West und St 2201), in Rothenkirchen "Badstraße" (Fläche ab Marktplatz/Burgstraße bis Schwimmbad) und "Siedlung" (Fläche links der Kaiser-Karl-Str. / Friedersdorfer Straße), in Friedersdorf (gesamtes Ortsgebiet), in Welitsch (gesamtes Ortsgebiet) und in Größau (gesamtes Ortsgebiet). Die weiteren Ortschaften sind nur bedingt für Tempo-30-Zonen geeignet. Diese machten nur in weitläufigen, zusammenhängenden Wohngebieten Sinn. In den restlichen Ortschaften ist über eine lokale Reduzierung der Geschwindigkeiten im jeweiligen Einzelfall (beispielsweise Ortsdurchfahrt Marienroth in Verlängerung zum Friedhof) nachzudenken.
Die Beschilderung würde über die hinreichend bekannten "Zone 30"-Schilder in Verbindung mit Bodenmarkierungen an markanten Stellen realisiert werden.
Die Einrichtung einer Tempo-30-Zone würde folgende Änderungen mit sich bringen: In allen Einmündungsbereichen gilt die Regelung "rechts vor links" (außer: Bordstein abgesenkt), Radfahrer müssen die Fahrbahn benutzen, Fußgängerüberwege dürfen nicht eingerichtet werden, Fahrbahnmarkierungen entfallen. Die Überwachung soll über Geschwindigkeits-Tafeln an neuralgischen Punkten (wie Kindergärten, Schulen, bekannten Stellen) gesichert werden. Die Geschwindigkeits-Tafeln verringern nachweislich die Durchschnittsgeschwindigkeit der passierenden Fahrzeuge. Sie sollten allerdings nicht dauerhaft an einer Stelle eingesetzt werden, um eine Gewöhnung zu verhindern.