Obermain-Therme verwendet "grüne Becher"

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Saunameister Roland Müller mit einem der kompostierbaren Trinkbecher, die ab sofort in der Obermain-Therme eingesetzt werden. Foto: pr
Saunameister Roland Müller mit einem der kompostierbaren Trinkbecher, die ab sofort in der Obermain-Therme eingesetzt werden.  Foto: pr

In der Obermain-Therme entschloss sich das Sauna-Team nun zum Handeln. Rund 260 000 weiße Plastikbecher wurden bislang im Saunaland jährlich gebraucht, um die Gäste nach der Aufguss-Zeremonie mit Getr...

In der Obermain-Therme entschloss sich das Sauna-Team nun zum Handeln. Rund 260 000 weiße Plastikbecher wurden bislang im Saunaland jährlich gebraucht, um die Gäste nach der Aufguss-Zeremonie mit Getränken zu erfrischen. Das ist wichtig, sagt Saunameister Roland Müller, um einen Teil des Flüssigkeitsverlustes auszugleichen.

Nach dem "Bierbrauer-Aufguss" werde eine regionale Bierspezialität gereicht und nach dem "Salz-Aufguss" gibt es Tee. Wegen der Verletzungsgefahr durch herunterfallende Gläser oder Tassen wurden in den vergangenen Jahren PE- oder PP-Becher verwendet, sagt Roland Müller. Plastikbecher seien bislang unumgänglich gewesen.

Suche nach einem Bio-Gefäß

Seit langer Zeit suchte das Sauna-Team nach einer Alternative, also nach einem Becher, der geschmacksneutral ist, der sich recyceln lässt oder sogar kompostierbar ist. Doch immer wenn neue, vermeintlich innovative Becher ausprobiert wurden, erwiesen sie sich im Probebetrieb als untauglich. "Entweder waren sie nicht vollständig kompostierbar, rochen unangenehm oder wurden zu schnell matschig in der Hand", erzählt Roland Müller.

Eines Tages meinte das Sauna-Team, den idealen, ökologisch einwandfreien Becher gefunden zu haben. Doch dieser Favorit, der aus Maisstärke hergestellt war, erwies sich bei Tests den Temperaturen in der Sauna nicht gewachsen: Er zog sich zusammen. "Also fingen wir noch einmal an mit unserer Suche", sagt Roland Müller.

Vor kurzer Zeit wurde ein Becher gefunden, dessen Rohmaterial aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern besteht, und dessen Innenbeschichtung aus Maisstärke ist. "Somit ist er vollständig biologisch abbaubar." Die benutzten Becher sind also komplett über den natürlichen Kreislauf abbaubar.

Becher ist voll kompostierbar

Roland Müller: "Wobei wir unseren Gästen sogar noch eine bessere Idee ans Herz legen: Den Becher mit nach Hause zu nehmen; er lässt sich nämlich hervorragend zweckentfremden. Füllt man ihn mit Erde, lassen sich darin wunderbar Sämlinge ziehen oder pikieren. Weil der Becher voll kompostierbar ist, muss er nicht entfernt werden, bevor man die Pflanze später in den Gartenboden einsetzt. Er verschmilzt quasi einfach damit." Roland Müller findet, dass das ein schöner Gedanke ist: "Mit dem Saunaerlebnis wächst nicht nur das Wohlbefinden, sondern später auch noch eine Blume oder Tomate, die daran erinnert." ME