Peter Fuchs merkt an, dass die Metzgerei Zukunftspläne habe. "Wir haben drei Juniorchefen in der Firma und es soll so etwas wie eine Erlebnisgastronomie, eine Convenience-Küche, entstehen nach dem Motto ,Schnelle Küche frisch auf den Tisch'." Das Hochregallager würde solche Pläne komplett zerstören.
"Wir von der BI sind mit den Nachbarn, die es direkt betrifft, solidarisch", sagt Holzberg. Auch wolle man der Landschaftsverschandelung entgegentreten. "Da die Natur keinen Anwalt hat, setzen wir uns ein."
Wer im neuen Baugebiet links der Kurzewinder Straße wohne, könne auf keinen Fall über das Hochregal, wie es geplant ist, drüberschauen. Der Blick in das Baunachtal wäre komplett abgeschirmt. Hermann von Rotenhan hat eine Ansicht dabei, die den Blick vom "Alten Schafstall" an der Kurzewinder Straße in Richtung der Firma Uniwell zeigt. Hier hat man dargestellt, wie das Hochregallager in der Landschaft wirken würde. "Gerade die Sicht vom Schafstall ist eine, die sehr viele Anwohner von Eyrichshof haben", sagt der Baron.
Vom Landrat angehört
Peter Fuchs, Mitinhaber der gleichnamigen Metzgerei, die wenige Meter nordöstlich der Firma Uniwell liegt, weist darauf hin, dass die BI schon ein Gespräch bei Landrat Wilhelm Schneider hatte. "Da sind wir eigentlich das erste Mal richtig angehört worden und wir konnten unsere Bedenken vortragen."
Wenn sich aufgrund der Unterschriften nichts bewegt, werde man in Richtung Bürgerbegehren planen. Die Unterschriften hierzu würden reichen. Auch scheue man sich nicht, einen Bürgerentscheid herbeizuführen, so Hermann von Rotenhan.
Adalbert Holzberg übt allgemein Kritik an der Vorgehensweise bei der Behandlung des Bauvorhabens. Wohl habe es im Mitteilungsblatt der Stadt Ebern gestanden, aber daraus sei nicht ersichtlich gewesen, dass hier etwas Größeres entstehen soll. "Gott sei Dank können die Bürger aber auch zwischen den Zeilen lesen", so Holzberg. Seiner Meinung nach wäre der Stadtrat hier in der Pflicht gewesen. In der entscheidenden Sitzung des Stadtrates sei es zu keiner Diskussion gekommen, obwohl es um den "größten Bau im Landkreis Haßberge" und "die größte Landschaftsverschandelung überhaupt" gehe.
Angesprochen auf Arbeitsplätze, die mit dem geplanten Hochregal kommen könnten, sagt Holzberg: "Das ist diesmal ein Totschlagargument." Er verweist auf die Diskussion um das gescheiterte "Fleisch-in-der Flasche"-Projekt in der ehemaligen Kaserne, bei dem ebenfalls Arbeitsplätze im Vordergrund gestanden hätten. Durch interne Interessen seien diese nach Meinung Holzbergs in den Hintergrund geraten: "Man misst hier bei den Entscheidungsträgern mit zweierlei Maß."
Aufgrund der genannten Argumente ist die BI fest entschlossen, das Hochregallager zu verhindern, gegebenenfalls durch einen Bürgerentscheid.