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Ehrenkreisbäuerin Rita Hanna feierte kürzlich 85. Geburtstag und hilft weiter in der Küche der Gastwirtschaft und im Garten. Stolz zeigt sie das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, das ihr verliehen wurde. Foto: Karl-Heinz Hofmann
Ehrenkreisbäuerin Rita Hanna feierte kürzlich 85. Geburtstag und hilft weiter in der Küche der Gastwirtschaft und im Garten. Stolz zeigt sie das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, das ihr verliehen wurde. Foto: Karl-Heinz Hofmann

Ehrenkreisbäuerin Rita Hanna blickt auf ein arbeitsreiches und dazu von viel ehrenamtlichem Engagement geprägtes Leben. Sie feierte jetzt ihren 85. Geburtstag. Trotz des betagten Alters ist sie vital ...

Ehrenkreisbäuerin Rita Hanna blickt auf ein arbeitsreiches und dazu von viel ehrenamtlichem Engagement geprägtes Leben. Sie feierte jetzt ihren 85. Geburtstag. Trotz des betagten Alters ist sie vital und lebensfroh, sprüht voller Fröhlichkeit wie eh und je.

Hanna ist waschechte Kronicher. Sie ist in Fröschbrunn geboren und seit einem Vierteljahrhundert ist ihre Heimat das Gasthaus "Zum Fröschbrunna", das ihr Sohn Herbert und seine Ehefrau Karin vor 25 Jahren erbaut und eröffnet haben. Seither ist das Wirtshaus beliebtes Speiselokal und Ausflugsziel für Gäste aus nah und fern. Und Rita Hanna ist meist unter ihnen.

Wenn sie nicht in der Küche hilft, ist sie im Garten beim Blumengießen und danach plaudert die redselige und wortgewandte Rita gerne mit den Gästen. Dabei ist sie aber schon recht früh am Tage über das Neueste aus den Tageszeitungen informiert. Denn bevor es richtig lebhaft im Wirtshaus wird, sitzt sie an ihrem Lieblingsplatz am Kachelofen und liest Zeitung - "und dazu brauch' ich mei' Tass'n Kaffee", erzählt sie lachend.

Man merkt der Jubilarin nicht an, welch schweres Arbeiten in der Landwirtschaft hinter ihr liegt. Schon als Kind musste sie in der elterlichen Landwirtschaft ran, sagt sie. Und verweist darauf, dass alles in Handarbeit getätigt werden musste, ob beim Kartoffelauflesen, beim Dreschen von Weizen oder beim Grasmähen. Hanna: "Ich musste schon in der Jugend mit der Sense umgehen können und ganze Wiesen mit der Sense abmähen."

Die Landwirtschaft war ihr Leben und so erlebte sie in ihren über 80 Lenzen auch den Wandel in der Landwirtschaft und auf dem eigenen Hof, den sie mit ihrem Ehemann Georg über Jahrzehnte bewirtschaftet hat. Der Hof wandelte sich von Rinderhaltung und Schweinezucht bis hin zur Haltung von Reitpferden und anderen Nutztieren. "Mä musst'n halt ärbet von Sunnaaufgang bis Sunnauntergang", schließt sie dieses Kapitel ab.

Trotz dieser vielfältigen Aufgaben - daneben war ja auch noch der Haushalt zu versorgen - hatte Hanna schon von jungen Jahren an auch ein Herz für das Ehrenamt. Sie absolvierte die landwirtschaftliche Fachschule und legte erfolgreich 1969 die Prüfung zur Hauswirtschaftsmeisterin ab. Beim Bayerischen Bauerverband war sie 15 Jahre stellvertretende Kreisbäuerin, anschließend 15 Jahre, bis 1997, Kreisbäuerin und wurde zur Ehrenkreisbäuerin ernannt. Für ihre hervorragenden Verdienste um die Landwirtschaft erhielt sie vom Verband landwirtschaftlicher Fachschulabsolventen Bayern und für ihre Förderung des landwirtschaftlichen Ausbildungswesens im Jahre 1990 das silberne Verbandsabzeichen verliehen. In Anerkennung ihrer Verdienste um die bayerische Landwirtschaft wurde sie 1995 mit der Staatsmedaille gewürdigt.

Ihre größte Auszeichnung erfuhr Rita Hanna 1998 mit der Verleihung des Verdienstkreuzes am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Ein besonderes Faible hat die Ehrenkreisbäuerin aber auch für die Volksmusik und Trachten, so unterstützt sie seit Jahrzehnten den Brauchtumsverein Alt Kronach und die Kronicher Maala. Hier ist sie seit 1997 Fahnenmutter und Ehrenmitglied. Außerdem ist sie seit vielen Jahren dem Geselligkeitsverein "Nachbarn Kronach- Süd" treu. Und besonders freut es die Ehrenkreisbäuerin, dass sich die ehemaligen Hauswirtschafts- Meisterabsolventen heute noch nach 50 Jahren treffen und Erinnerungen austauschen. K.-H. Hofmann