Ohne Gegenstimme hat der CSU-Ortsverband OB-Kandidat Wolfgang Rebhan und die Stadtratsliste in die Kommunalwahl geschickt. CSU-Vorsitzender Dominik W. Heike ruft damit einen Neustart für Neustadt aus.
Der Veranstaltungsraum in der Pizzeria "Da Carlo" war proppenvoll, als sich der CSU-Ortsverband am Freitagabend zu seiner Nominierungsversammlung für die Wahl zum Stadtrat und zum Oberbürgermeister am 15. März traf. Mit einem Stimmenanteil von 100 Prozent wurde Wolfgang Rebhan als Oberbürgermeisterkandidat gewählt - gleiches galt für die Stadtratskandidaten.
Wolfgang Rebhan, der, wie er sagte, mit dem amtierenden Oberbürgermeister weder verwandt noch verschwägert ist, stellte sich zu Beginn der Veranstaltung vor. Er wurde 1970 in Coburg geboren, es zog ihn nach Wildenheid und bezeichnete sich somit als waschechten Neustadter. Am Arnold-Gymnasium legte er sein Abitur ab, durchlief eine Ausbildung zum Versicherungskaufmann und nahm an der Universität Bayreuth mit Mitte 20 das Studium der Rechtswissenschaften auf. Dieses schloss er in Würzburg mit dem Staatsexamen ab. Einer neunjährigen Tätigkeit bei der HUK Coburg folgte die Selbstständigkeit ab 2012 in der eigenen Rechtsanwaltskanzlei in Neustadt. Als "große Leidenschaft" bezeichnete der CSU-Kandidat für den OB-Posten die Musik - unter anderem ist Wolfgang Rebhan Organist in der Haarbrückener Kirche.
Zwei Wortpaare will der OB-Kandidaten bei Gesprächen im Wahlkampf in den Mittelpunkt stellen: "Neustadt wagen - Neustadt leben". Um seine Ziele zu erläutern, griff Rebhan einige Punkte heraus, die es seiner Ansicht nach zu verwirklichen gilt. So möchte er unter anderem den innerstädtischen Bereich weiter entwickeln - "auch den Arnoldplatz und das Weidachviertel" - sowie ein Parkplatzkonzept schaffen. Auch der Bahnübergang an der Coburger Straße und die Zukunft der Freizeitsportanlage an der Wildenheider Straße sind brennende Themen.
Warum kein Bier von hier?
Wichtig ist es für Wolfgang Rebhan, dass Arbeitsplätze nach Neustadt geholt werden: "So steigern wir die Attraktivität unserer Stadt für junge Menschen." Auch beim Tourismus sah der Kandidat noch Luft nach oben. Wichtig für ihn: die Verwaltung. "Wir müssen sie als Dienstleiter und Berater, nicht als Verhinderer einsetzen", gab Wolfgang Rebhan als Ziel aus. Daneben wäre eine Kommunbräu in Neustadt für Wolfgang Rebhan eine wünschenswerte Angelegenheit.
Die Zusammenarbeit mit Sonneberg bezeichnete der Kandidat grundsätzlich als positiv, jedoch müssten die Fühler auch Richtung Coburg und München ausgestreckt werden. Es dürfte nicht passieren, sich bei Institutionen und Einrichtungen zu sehr auf Sonneberg zu konzentrieren, warnte der 49-Jährige: "Sonst könnte sich Neustadt zu einer bloßen Schlafstadt entwickeln." Grundsätzlich aber, das sagte der CSU-Kandidat auch, müsse man dem amtierenden Oberbürgermeister Respekt für seinen Einsatz zollen. Das Resümee des Kandidaten ging dennoch in die Offensive: "Es gibt keine Herrschaft auf Zeit, wir brauchen frischen Wind im Rathaus und einen Generationswechsel".
Der CSU-Kreisvorsitzende, der Landratsabgeordnete Martin Mittag (Seßlach), zeigte sich überzeugt davon, dass es große Herausforderungen in Neustadt gebe. Wolfgang Rebhan sei aber in der Lage, sie zu meistern. Der Neustadter CSU-Ortsvereinsvorsitzende, Dominik W. Heike, stellte fest, dass die Stadtrats-Kandidatenliste mit erfahrenen Köpfen und neuen Ideen gemischt sei. "So können wir in Neustadt einen Neustart anpacken", zeigte sich Heike optimistisch.