Die Meldungen überschlagen sich. Die ersten Fälle von Infektionen mit dem Corona-Virus haben Oberfranken erreicht. Daher hat sich die Stadt Neustadt entschieden, zwei Veranstaltungen, die am kommenden...
Die Meldungen überschlagen sich. Die ersten Fälle von Infektionen mit dem Corona-Virus haben Oberfranken erreicht. Daher hat sich die Stadt Neustadt entschieden, zwei Veranstaltungen, die am kommenden Wochenende geplant waren, auf unbestimmte Zeit zu verschieben.
Oberbürgermeister Frank Rebhan betont, dass es sich um reine Präventionsmaßnahmen handelt. "Die Lage kann sich jeden Tag ändern, daher halten wir es für vernünftig, Veranstaltungen, die nicht zwingend stattfinden müssen, zu verschieben", sagte er bei einem Pressegespräch am Dienstag. Betroffen ist zum einen die Ehrung verdienter Sportler der Stadt und zum anderen das Rathauskonzert, die beide am kommenden Wochenende stattfinden sollten. Beide Entscheidungen seien in Absprache mit den jeweils Verantwortlichen getroffen worden. So mit dem Stadtverband der Sportvereine, dessen Führung ebenfalls dafür war, die Ehrungen zu verschieben.
Keine Verbote
Die Stadt werde keine Veranstaltungen verbieten. Aber: "Wir werden auch mit privaten Veranstaltern sprechen und sie beraten", versichert Frank Rebhan. Die Entscheidung bleibe aber bei den privaten Veranstaltern.
Er weiß: "Infektionen vollständig verhindern wird wohl niemand können." Experten gehen nach seinen Informationen davon aus, dass sich 70 Prozent der Bevölkerung mit dem Erreger anstecken werden, der bei den meisten Infizierten kaum mehr Symptome verursacht als eine leichte Erkältung.
Was aber erreicht werden soll, das ist eine Verlangsamung der Ausbreitung. Dadurch soll Zeit gewonnen werden, Testsets und eventuell Medikamente bereitstellen beziehungsweise Kapazitäten in Kliniken gestaffelt nutzen zu können. "Daher raten wir, Veranstaltungen, bei denen viele Menschen in einem Raum eng beisammen sind, wenn möglich zu verschieben", sagt der Oberbürgermeister.
Zur Sportlerehrung waren 199 Personen in die Kultur.werk.stadt eingeladen. "Es macht dabei einen großen Unterschied, ob sich diese Zahl in einem Raum aufhält oder im Freien. Bei einem Fußballspiel sieht es beispielsweise schon ganz anders aus", so Frank Rebhan.
Die Haltung der übergeordneten Behörden bezeichnet Frank Rebhan als "sehr unklar". Die Entscheidungsgewalt werde nach unten verlagert. Es soll vor Ort entschieden werden.