Der Literarische Spaziergang "Auf den Spuren von Joseph Victor von Scheffel in der Fränkische Schweiz" gelangt zur siebten Tafel. Die Klaussteinkapelle steht auf einem Felssporn und regt zur Fantasie an.
Auf der siebten Scheffel-Tafel steht geschrieben:
Am Klausensteiner Kirchlein stand
Der Klausner in Gedanken
Und sprach: "Hier schaut ihr in das Land
Der Steine und der Franken."
Der Wende dacht', es wäre sein,
Wir nahmen's ihm als Sieger:
Auf jedem Berg ein schroffer Stein,
Auf jedem Stein ein Krieger!
Ein Klassiker des Scheffel-Gedichtes. Mit dem "Klausner" gibt Scheffel einen Hinweis auf die exponierte Alleinlage der Kapelle auf einem Felssporn, die mit einem Bauernhof daneben faktisch zusammengewachsen ist. Man kann von der Kirche aus hinunter ins Ailsbachtal und ein Stück weit ins Ahorntal schauen, das sich bei
Kirchahorn weitet und dort gar nicht mehr "typische" Fränkische Schweiz ist.
Der Schweinzberg ist geologisch gesehen eine Grenze. Hier kommt die "herzynische verlaufende Frankenalbfurche" durch.
Das heißt, sagen die Fachleute: Der Ailsbachsattel trennt im südöstlichen Fort-Streichen die Hollfelder Mulde von der Veldensteiner Mulde, beides äußerst wichtige Grundwasser-Vorratsgebiete.
Zu Scheffels Zeiten wusste man das noch nicht, daher ließ man die Fantasie spielen. Die vielen Felsen, die sich hinter den Wäldern an den Hängen verbergen, sind ideale Verstecke für Krieger, dachte sich Scheffel vermutlich beim Anblick der romantischen Szene, die ein paar Jahre früher (1851) sogar König Maximilian begeisterte, als er die Burg und die 1833 entdeckte Sophienhöhle besuchte.