von unserem Mitarbeiter Karl-Heinz Frank Heiligenstadt — Einstimmig hat der Heiligenstadter Marktgemeinderat den diesjährigen Haushaltsplan mit Finanzplan für die Jahre zwischen 20...
von unserem Mitarbeiter Karl-Heinz Frank
Heiligenstadt — Einstimmig hat der Heiligenstadter Marktgemeinderat den diesjährigen Haushaltsplan mit Finanzplan für die Jahre zwischen 2016 und 2018 verabschiedet. Die Räte legten damit den Grundstein für die Finanzierung der Investitionsmaßnahmen in den kommenden Jahren.
An diesem Abend machten Teile des Gemeinderats ihre Kritik an der Arbeit der Verwaltung öffentlich. Ihrer Ansicht nach lege die Gemeinde zu wenig Aufmerksamkeit auf die Jugendlichen, die Kultur und auch die Gestaltung des Ortes. Immer mehr Heiligenstadter fühlten sich deshalb vernachlässigt und kehrten der Gemeinde den Rücken. Die Folge der zurückgehenden Einwohnerzahlen seien sinkende Steuereinnahmen, was in der Konsequenz weniger Ausgaben für Jugend, Kultur und Infrastruktur ermöglichten. Ein Teufelskreis.
Nur wenig Spielraum
Diese Vorhaltungen wollten weder Bürgermeister Helmut Krämer (CSU) noch sein Zweiter Stellvertreter Johannes Harrer (CSU) unwidersprochen lassen. Sie verwiesen auf die um über elf Prozent gestiegenen Übernachtungszahlen, die "verschwindend geringe Arbeitslosenzahlen" und die "rege Nachfrage nach Baugrund".
Richtig ist laut Krämer allerdings, dass der Bezug von Stabilisierungshilfen der Marktgemeinde wenig Spielraum bei den freiwilligen Leistungen lassen. Der Verwaltungshaushalt hat ein Volumen von 6,21 Millionen Euro, was einem Plus von 4,16 Prozent entspricht. Der Vermögenshaushalt beläuft sich demgegenüber auf 3,33 Millionen Euro, was einem Plus von 44,13 Prozent entspricht. Die Kreditaufnahme liegt bei 1,15 Millionen Euro. Verpflichtungsermächtigungen gibt es keine.
Marktkämmerin Elisabeth Dicker (CSU) musste derweil einräumen, dass die Gesamtverschuldung des Markts Heiligenstadt von 1,69 Millionen Euro auf 2,37 Millionen Euro gestiegen ist. Das entspricht einem Anstieg der Pro-Kopf-Verschuldung um 185,90 Euro auf 667,65 Euro. Die größten Einnahmeposten sind der Einkommenssteueranteil von 1,42 Millionen Euro, die Schlüsselzuweisungen mit 1,23 Millionen Euro sowie die Grund- und Gewerbesteuern mit zusammen 838 000 Euro.
Vier Millionen Euro für Kläranlage
Bei den Ausgaben stehen die Personalausgaben mit 1,31 Millionen Euro an der Spitze. Die Kreisumlage liegt bei 1,06 Millionen Euro.
Ein großer Brocken ist vor allen Dingen die neue Kläranlage, die mit Kosten von 4,52 Millionen Euro veranschlagt ist. Die Abwassertiefbaumaßnahmen in Oberleinleiter und Tiefenpölz werden den Planungen zufolge weitere 3,15 Millionen Euro kosten.