Die beiden Betroffenen, die in häuslicher Quarantäne waren, sind nicht infiziert. Doch nach wie vor gibt es einen Ansturm auf Desinfektionsmittel bei Discountern und Drogeriemärkten. Zwei Schulklassen heimgeschickt.
Die beiden Personen, die sich in der vergangenen Woche in häuslicher Quarantäne befanden, weil sie sich in einem Gebiet aufgehalten hatten, in dem Ansteckungsgefahr bestand, wurden negativ getestet.
"Das Gesundheitsamt hat Abstriche von den Personen genommen, das Ergebnis liegt nun vor: die Personen wurden negativ auf das Corona-Virus getestet", informierte Corinna Rösler, Pressesprecherin des Landratsamtes am Montag.
Nach wie vor gibt es im Landkreis Coburg also keinen Corona-Fall. Wo Verdacht besteht, wird gehandelt. So wurden am Montag zwei Schulklassen nach Hause geschickt, weil jeweils ein Schüler aus einem Risikogebiet zurückgekommen ist. Betroffen sind die Grundschule Dörfles-Esbach und die Grund- und Mittelschule Seßlach (dort wurde am Montagabend Entwarnung gegeben, die Schüler sollen aber trotzdem zwei Tage zu Hause bleiben). Beide Klassen müssen vorerst für zwei Tage zu Hause bleiben.
Bei Verdacht keine Schule
Vor allem Rückkehrer aus dem Skiurlaub in Südtirol machen einen großen Anteil an Verdachtsfällen aus. Schüler, die am 28. oder 29. Februar sowie noch am 1. März aus einem Risikogebiet gekommen sind, dürfen bis einschließlich Freitag, 13. März, nicht die Schule besuchen. Schüler, die bereits am 26. Februar zurückgekommen sind, dürfen die Schule bis 11. März nicht besuchen. Schüler mit erheblichen Symptomen, etwa Fieber, sollen zu Hause bleiben, auch wenn sie in den vergangenen 14 Tagen nicht in einem Risikogebiet waren. Das teilte das Landratsamt mit. Die Vorlage eines ärztlichen Attests soll erst gefordert werden, wenn der Schüler mehr als fünf unmittelbar aufeinanderfolgende Schultage fehlt.
Die Anordnung, dass Personen, die aus einem Risikogebiet kommen - etwa aus Italien - zunächst nicht in Kontakt mit anderen kommen sollen, ist die niedrigste Maßnahme zur Vorbeugung. Von Verdachtsfällen könne in diesem Zusammenhang nicht gesprochen werden, so das Landratsamt. Solche Fälle werden auch nicht bekanntgemacht, da sich die Zahlen ständig ändern, sobald für die jeweils Betroffenen ein Testergebnis vorliegt.
Die Empfehlung von Gesundheitsminister Jens Spahn, Veranstaltungen mit mehr als 1000 Personen abzusagen, wird vom Landratsamt auch so weitergegeben. Veranstaltungen dieser Größenordnung stehen im Landkreis nach Informationsstand von Corinna Rösler derzeit auch nicht an. Die Entscheidung bleibt nach wie vor den Verantwortlichen vor Ort überlassen. Ein Verbot gibt es seitens der Regierung nicht. Die Stadt Neustadt sagte bereits eigene Veranstaltungen wie die Sportlerehrung ab, obwohl dabei weniger als 1000 Besucher erwartet wurden. Hierzu hieß es, Veranstaltungen, die nicht unbedingt jetzt stattfinden müssen, werden verschoben. An private Veranstalter erging die Empfehlung ähnlich zu verfahren. Verbote werden auch in Neustadt bisher nicht verhängt. Sollte sich das ändern, weil etwa die Zahl der Infizierten rasch ansteigt, wird darüber vom Landratsamt umgehend Grad informiert.
Kommunalwahl findet statt
Auch die Kommunalwahl kann am kommenden Wochenende wie geplant stattfinden. "Es gibt die Empfehlung an die Gemeinden, in den Wahllokalen Desinfektionsmittel für die Wähler bereitzustellen, oder für eine Möglichkeit zum Händewaschen zu sorgen", sagt Corinna Rösler. Das bleibe aber in der Entscheidungsgewalt der Kommunen.