Ob Rentner mit geringer Rente, Studenten, die ihr Studium selbst finanzieren müssen, oder gering entlohnte Beschäftigte, die auf einen Hinzuverdienst angewiesen sind: Tausende Minijobber haben in Folg...
Ob Rentner mit geringer Rente, Studenten, die ihr Studium selbst finanzieren müssen, oder gering entlohnte Beschäftigte, die auf einen Hinzuverdienst angewiesen sind: Tausende Minijobber haben in Folge der Corona- Pandemie ihre Einkünfte aus den Minijobs vollständig verloren.
Im Landkreis Bad Kissingen sank die Anzahl der angebotenen Minijobs innerhalb eines Jahres um 620 auf 9900 Minijobs Ende 2020. Im Landkreis Rhön-Grabfeld ging im gleichen Zeitraum die Zahl der Minijobs um 300 auf 6800 zurück. Betroffene, die im Lockdown ihrem Minijob nicht nachgehen konnten, bleiben ungezählt, weil sie nicht einmal in ihrer "Kurzarbeit" erfasst werden. Denn Minijobs bieten keine soziale Absicherung bei Arbeitslosigkeit oder Kurzarbeit. Den Betroffenen bleibt nur der Gang zum Sozialamt oder zum Jobcenter, um Hartz IV zu beantragen. "Gerade die Arbeitnehmer, deren Einkommen am niedrigsten ist, bleibt die soziale Absicherung bei Arbeitsausfall komplett verwehrt. Das kann so nicht bleiben!", sagt der Vorsitzende des DGB- Kreisverbands Bad Kissingen/Rhön-Grabfeld, Gerhard Klamet. "Dem vermeintlichen Vorteil eines Brutto-für-Netto-Verdienstes ohne die Entrichtung von Sozialbeiträgen stehen Niedriglöhne und Altersarmut gegenüber. Vor allem Frauen wird durch diese Fehlanreize die Möglichkeit einer eigenständigen Existenzsicherung verwehrt. Minijobs sind ein Relikt anderer Zeiten und müssen dringend reformiert werden", fordert Frank Firsching, Regionsgeschäftsführer des DGB Unterfranken. red