Kochen für glückliche Kinder

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Früher Dienstort für Bankangestellte, heute kocht hier ein Caterer-Ehepaar für Kinder: das Raibagebäude in Dormitz.
Früher Dienstort für Bankangestellte, heute kocht hier ein Caterer-Ehepaar für Kinder: das Raibagebäude in Dormitz.
Gesund, regional, lecker: Alberto Caria und seine Frau Maria Rosolino beliefern seit Kurzem Kitas in der Region. Fotos: Petra Malbrich
Gesund, regional, lecker: Alberto Caria und seine Frau Maria Rosolino beliefern seit Kurzem Kitas in der Region.  Fotos: Petra Malbrich
 

Catering für Kindertageseinrichtungen und ein Partyservice - das hat in Dormitz lange gefehlt. Nun kochen Maria Rosolino und Alberto Caria im ehemaligen Raibagebäude für den Nachwuchs aus dem Landkreis.

petra Malbrich Es liegt Maria Rosolino am Herzen, dass Kinder glücklich sind. "Bambini Felici" (glückliche Kinder) steht in bunten Lettern auf der Fassade der ehemaligen Raiffeisenbank in Dormitz. Daneben "Catering La Cucina da Maria". Trotzdem sind in den ehemaligen Räumen der Bankangestellten keine Kinder. Aber es wird dort für Kindertageseinrichtungen gekocht.

"Wir kochen wie die Mutter zu Hause kocht", sagt Rosolino. Regional, gesund, salzarm, biologisch, mediterran, kindegerecht portioniert und zubereitet. Denn auch das Kochen ist Maria Rosolinos Leidenschaft. Und das ist in Dormitz und Neunkirchen am Brand bekannt, hatten doch Maria Rosolino und Alberto Caria zuletzt die Pizzeria Aberto in Neunkirchen geführt.

Die haben sie aufgegeben. "Wegen Personalmangel. Es war dann zu schwer, die Pizzeria zu zweit zu meistern", erklärt Rosolino. Für die Familie, zwei fast erwachsene Kinder und das fünfjährige Nesthäkchen, blieb kaum mehr Zeit. So sollten die Kunden die Pizzeria als schön in Erinnerung behalten, begründet das Ehepaar ihren Schritt, die Wirtschaft aufzugeben.

Was tun? Nach 20-jähriger Selbstständigkeit wollte das Ehepaar das Kochen nicht an den Nagel hängen. Catering, speziell auf Kindertageseinrichtungen ausgelegt, schien beides zu vereinbaren: Beruf und Familie. "Das ist hauptsächlich ein Vormittags-Job, außer bei den Events", erklärt Rosolino. Denn neben dem Catering für die Einrichtungen bieten Caria und Rosolino einen Partyservice an.

Seit November sind sie in dem ehemaligen Raiba-Gebäude in Dormitz. "Das Gebäude hat mir gleich gefallen", schwärmt Rosolino. Nicht zu groß, am Ortsrand, nicht direkt an der Straße, aber und erreichbar und mit Parkmöglichkeiten. "Das ist für das Liefern gut", betont er.

Der Besitzer ließ neue Fenster einsetzen und die vom Gesundheitsamt vorgesehene Überdachung am Eingang anbringen. Die Küche nimmt den meisten Platz in dem Gebäude ein; groß, geräumig, alles wie vorgeschrieben aus Edelstahl. Der Spülraum ist separat, auch vorgeschrieben.

Zu viele gesetzliche Anforderungen? "Auf keinen Fall. Das ist absolut richtig und wichtig. Es geht hier um Kinder", bekräftigt Caria die Notwendigkeit und den Sinn hinter den Vorschriften. Lagerraum wird kaum benötigt. "Das Essen wird jeden Tag frisch zubereitet", sagt das Ehepaar. Nur ein paar Nudeln sind fein säuberlich auf dem großen Arbeitsblock aus Edelstahl gestapelt und ein paar Gläser mit Kirschen.

Fünfjährige Essenstesterin

Zwei Kinderkrippen in Neunkirchen und eine in Forchheim werden derzeit von Rosolino beliefert. Im September 2019 führte sie erste Gespräche mit den Einrichtungen. Essenstesterin und strenge Kritikerin ist Marias fünfjährige Tochter. Einen Vier-Wochen-Essensplan erstellt Maria Rosolino und spricht ihre Ideen mit den Verantwortlichen der Einrichtungen durch. Angeboten werden Nudelgerichte, auch Fisch, Fleisch und Gemüse. Selbst das Gemüse kommt bei den Kindern gut an. Fein pürierter Mais, Erbsen oder Linsen. Manche Kinder hätten diese Gemüsesorte n nicht gekannt.

"Die Kichererbsensuppe essen die Kinder sehr gern", betont Rosolino. Die Kinder lieben es auch, Brot in diese Cremesuppe zu bröckeln. Natürlich dürfen sie auch mal Schnitzel und Pommes essen. "Die Kinder sollen glücklich sein."

Ab sieben Uhr stehen Maria und Alberto in der Küche, schneiden und kochen. "Um halb elf muss es fertig sein", sagt das Ehepaar. Denn gegessen wird um elf Uhr und sie möchten das Essen zeitnah liefern. Es soll nicht noch eine Stunde in einer Einrichtung stehen, bis es Mittagszeit ist, sondern frisch zubereitet auf dem Tisch landen.

Sind die Neunkirchner Einrichtungen betreut, geht die Fahrt weiter nach Forchheim. 50 Kinder dürfen derzeit das Essen genießen. Probeessen in anderen Einrichtungen sind am Laufen. Ob sich ein Vertrag ergibt, wird sich zeigen. Ihre selbstgesteckte Grenze sind 150 Kinder. "Ich will mich nicht übernehmen, damit die Qualität klein und fein bleibt", erklärt Rosolino, die auch für Senioreneinrichtungen aufgeschlossen ist.

Kitaessen und Partyservice

Dazu gibt es den Partyservice für Events. Schon vergangenes Jahr hat das Ehepaar eine Weihnachtsfeier für eine Firma ausgerichtet. Möglich ist alles, von der Belieferung mit Essen für private Geburtstagsfeiern bis zu größeren Feiern wie an Weihnachten oder andere Geschäftsessen. Der Cateringservice für die Kitas ist etwas, das in Dormitz gefehlt hatte. "Wir sind hier sehr herzlich aufgenommen worden", freut sich das Ehepaar.