Kirchlauter steigt um auf Ehrenamt

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Sie wurden neu in das Ratsgremium gewählt und vereidigt, von links: Liselotte Stubenrauch, Hans-Jürgen Derra, Peter Stretz, Steffen Kandler mit dem Bürgermeister Karl-Heinz Kandler. Der Bürgermneister ist künftig ehrenamtlich für die Gemeinde tätig und nicht mehr hauptberuflich.
Sie wurden neu in das Ratsgremium gewählt und vereidigt, von links: Liselotte Stubenrauch, Hans-Jürgen Derra, Peter Stretz, Steffen Kandler mit dem Bürgermeister Karl-Heinz Kandler. Der Bürgermneister ist künftig ehrenamtlich für die Gemeinde tätig und nicht mehr hauptberuflich.
Das Kirchlauterer Bürgermeister-Trio mit Zweitem Bürgermeister Reinhold Stöhr, dem Ersten Bürgermeister Karl-Heinz Kandler und der neuen Dritten Bürgermeisterin Liselotte Stubenrauch (von links)
Das Kirchlauterer Bürgermeister-Trio mit Zweitem Bürgermeister Reinhold Stöhr, dem Ersten Bürgermeister Karl-Heinz Kandler und der neuen Dritten Bürgermeisterin Liselotte Stubenrauch (von links)
 
Gut voran geht es bei der Erschließung des neuen Baugebietes in Neubrunn; dort werden derzeit Kanal- und Wasserleitung verlegt. Das Baugebiet mache Fortschritte, erklärte der Bürgermneister in der Sitzung. Foto: gg
Gut voran geht es bei der Erschließung des neuen Baugebietes in Neubrunn; dort werden derzeit Kanal- und Wasserleitung verlegt. Das Baugebiet mache Fortschritte, erklärte der Bürgermneister in der Sitzung. Foto: gg
 

Der neue Gemeinderat nahm die Amtsgeschäfte auf. Die Kommune führt der Bürgermeister nun nicht mehr im Hauptberuf.

Die konstituierende Sitzung des Gemeinderates Kirchlauter verlief in großer Einmütigkeit, aber mit einigen Änderungen.

Bürgermeister Karl-Heinz Kandler (SPD), der von 2014 bis 2020 berufsmäßiger Bürgermeister der Gemeinde war, nahm nun seinen Dienst als ehrenamtlicher Bürgermeister auf. Ihm zur Seite steht weiterhin Roland Stöhr (SPD) als Zweiter Bürgermeister und neu in das Amt der Dritten Bürgermeisterin wurde Liselotte Stubenrauch (CSU) gewählt.

Vereidigung

Kandler vereidigte die vier neu in das Gremium gewählten Mitglieder, gratulierte ihnen für das Vertrauen, das die Wähler ihnen ausgesprochen haben, und wünschte eine gute Zusammenarbeit. Die "Neuen" sind Liselotte Stubenrauch und Peter Stretz (beide CSU), Steffen Kandler (SPD) und Hans-Jürgen Derra (Interessensgemeinschaft Heilige Länder, IGHL). Im zwölfköpfigen Gremium sind demnach die SPD und die CSU mit jeweils vier Sitzen, die Junge Liste (JL) mit zwei Mandaten sowie die Freien Wähler (FW) und die Interessengemeinschaft Heilige Länder mit jeweils einem Sitz vertreten.

Bürgermeister Karl-Heinz Kandler führt die Gemeinde nun als ehrenamtlicher Erster Bürgermeister. Diese Entscheidung war rechtzeitig vor der Kommunalwahl gefallen, als der Gemeinderat sich mit einem denkbar knappen Ergebnis dazu durchgerungen hat, nach vielen Jahren der Hauptamtlichkeit die Gemeinde Kirchlauter mit ihren 1320 Einwohnern wieder ehrenamtlich führen zu lassen.

Zwei Stellvertreter wie bisher

Große Einmütigkeit herrschte dann bei der Beschlussfassung zur Anzahl und Wahl der weiteren Bürgermeister. Hans-Jürgen Derra warf dabei die Frage auf, ob überhaupt ein Dritter Bürgermeister notwendig sei. Dies wurde mit dem Hinweis auf Urlaub oder Krankheitstage begründet. Der bisherige Zweite Bürgermeister Reinhold Stöhr wurde mit zwölf Stimmen bei einer ungültigen Stimme bestätigt. Liselotte Stubenrauch wurde für das Amt der Dritten Bürgermeisterin vorgeschlagen und ebenfalls mit zwölf Stimmen gewählt. Bisher war Eva-Maria Schmitt von der Jungen Liste die Dritte Bürgermeisterin.

Satzung

Dann ging es um die Satzung zur Regelung des örtlichen Gemeindeverfassungsrechts, die die Zusammensetzung der Ausschüsse und die Entschädigung der ehrenamtlichen Gemeinderatsmitglieder regelt. Bisher hatte es im Gemeinderat ein Sitzungsgeld von zehn Euro gegeben. Bürgermeister Kandler schlug eine Erhöhung auf 20 Euro vor, denn die Sitzungen würden immer komplexer. Robert Muckelbauer und Uwe Derra ging diese Anhebung aber zu weit. Mit 11:2 Stimmen einigte sich der Rat auf ein Sitzungsgeld von 15 Euro.

Die Festsetzung des Ehrensolds des Ersten Bürgermeisters und seiner Stellvertreter hatte der Rat in die nichtöffentliche Sitzung verlegt. Bürgermeister Kandler will aber kein Geheimnis aus der Besoldung machen und gab deshalb auf Nachfrage die Sätze bekannt. Der Gemeinderat genehmigte ihm als ehrenamtlichem Bürgermeister ein monatliches "Gehalt" in Höhe von 3500 Euro. Für den Zweiten Bürgermeister wurden monatlich 175 Euro festgelegt und die Dritte Bürgermeisterin erhält bei einer möglichen Vertretung pro Tag 50 Euro.

Besetzt wurden der Rechnungsprüfungsausschuss des Gemeinderates sowie die Verbände und die Gemeinschaftsversammlung. Als kommunale Jugendvertreter fungieren künftig Eva-Maria Schmitt, Michael Tischner und Uwe Derra. Die Seniorenvertreter wurden Liselotte Stubenrauch und Robert Muckelbauer.

Ortssprecher für Pettstadt

Da für den Ortsteil Pettstadt niemand in den Gemeinderat gewählt wurde, kommt es nun zu einer Wahl für einen Ortssprecher, die in den nächsten 14 Tagen stattfinden soll.

Bürgermeister Kandler nahm kurz noch Stellung zum Haushaltsplan, der demnächst vorgelegt werde. Die Gemeinde stehe derzeit noch gut da. Trotzdem müsse man "auf Sicht fahren", die begonnenen Projekte zu Ende bringen und bei anderen Projekten genau überlegen.

Laufende Projekte

Bei der geplanten Sanierung des Oskar-Kandler-Zentrums in Kirchlauter wolle die Gemeinde alles bis zur Genehmigungsplanung vorantreiben. Die Planung für den Kanal Pettstadt-Kirchlauter habe man dem Wasserwirtschaftsamt übermittelt und hoffe auf eine Förderzusage. In Kirchlauter müsse der Kanal innerorts saniert werden und die Kostenschätzung sei hier in die Höhe geschossen. Hier werde man in diesem Jahr nicht mehr beginnen. Beim Umbau der Kinderkrippe in Kirchlauter sei man in der "kindergartenfreien Zeit" gut vorangekommen, und auch das Baugebiet in Neubrunn mache Fortschritte, sagte er in der Sitzung des Ratsgremiums.