Was wünscht sich die Bamberger Jugend von der Politik? Ein Treffen im "Immerhin" brachte Klarheit.
Alle reden von den bevorstehenden Kommunalwahlen. Und wie steht es da mit Bambergs jungen Menschen? Sind sie am politischen Geschehen interessiert? Und wenn ja - welche Themen berühren sie dann besonders? Der Stadtjugendring Bamberg hatte zum Speed-Dating mit Kommunalpolitikern in den Jugendkulturtreff "Immer hin" eingeladen, um diesen Fragen nachzugehen.
Vorbereitet wurde die Veranstaltung mit Vertretern der DGB-Jugend, des BDKJ und der Bayerischen Sportjugend (BSJ). Dabei wurden die fünf Bereiche "Schule und Ausbildung" - "Nachhaltigkeit, Umwelt und Verkehr" - "Kultur" - "Mitbestimmung und Jugendförderung" - "Sport- und Spielangebote" als Themen festgelegt. Anders als gewohnt sprachen die Kandidaten also nicht vom Podium, sondern sie begegneten den gut 80 Jugendlichen auf Augenhöhe.
Spannend war, dass an den Tischen jugendliche "Experten" des Stadtjugendrings, der BSJ, von Fridays for Future, von Change, von der Naturfreundejugend, von der DGB-Jugend, vom Kontakt-Festival und der Jugendfeuerwehr und von den Schülern aus FLG, Eichendorff-Gymnasium und Graf-Stauffenberg-Realschule Fragen an die Politker stellten. Und am Ende fassten sie wesentliche Inhalte zusammen.
Was kommt nach den Wahlen?
Claas Meyer (DGB-Jugend) informierte, dass für Schule und Ausbildung besonders der Lehrermangel und ein Defizit an Digitalisierung behoben werden müssen, dies scheine bei den Volksvertretern angekommen zu sein. Allerdings sei deutlich geworden, dass schon die räumlichen und sanitären Voraussetzungen eine große Herausforderung für die Stadt bedeuten. Darüber hinaus wolle Daniela Reinfelder (BuB) die Nutzung von Schulhöfen und insbesondere deren Hallen auch in den Ferien zugänglich machen. Christian Lange (CSU) möchte demnach die Hallenkapazitäten im Rahmen der finanziellen Kapazitäten sogar erweitern und außerdem vier Kunstrasenplätze gleichmäßig über die Stadt verteilt wissen.
Die spannende Frage am Thementisch Umwelt und Verkehr war, ob die große Einigkeit unter den Politikern bei den anstehenden Aufgaben und Maßnahmen auch nach den Wahlen Bestand hat. Stefan Hofknecht vom BDKJ informierte über diese Zweifel, denn in den Gesprächen waren Zugeständnisse bis hin zu vierspurigen Fahrradwegen gemacht worden.
Hanne Engert-Alt vom Stadtjugendring informierte darüber, dass viele Politiker die Herabsenkung des Wahlalters auf 16 Jahre durchaus begrüßten. Auch die stärkere Förderung der Jugendarbeit habe man versprochen. Im Bereich der Mitbestimmung stand die Einführung eines Jugendparlaments ganz oben. Überraschend war hier die Ankündigung zweier Kandidatinnen, dass sie dieses Jugendparlament mit bester Mittel- und Personalausstattung noch in diesem Jahr umsetzen würden.