Eine Klasse des Arnold-Gymnasiums befindet sich momentan in Quarantäne. Alle anderen Schüler können vor Ort unterrichtet werden. Falls weitere Corona-Maßnahmen beschlossen werden, ist die Schule gewappnet.
Cindy dötschel Auf dem Pausenhof herrscht reger Betrieb. "Jeder Jahrgangsstufe wurde ein bestimmter Bereich zugeteilt. Außer zum Essen, muss eine Maske getragen werden", sagt Schulleiterin Ursula Kick-Bernklau. Als der Schulgong ertönt, machen sich alle auf den Weg zu ihren Klassenräumen - vorbei an dem Schild, das am Eingang der Schule auf die Maskenpflicht hinweist und an dem Tisch mit Handdesinfektionsmittel, der direkt neben der Tür steht. "Eine sechste Klasse ist gerade in Quarantäne und vier Lehrer."
Solange keine weiteren Corona-Maßnahmen seitens der Regierung verabschiedet werden, könne der Unterricht ansonsten wie gewohnt vor Ort im Arnold-Gymnasium stattfinden. Natürlich unter Einhaltung der gelten Hygienevorschriften.
Präsenzunterricht wird geschätzt
Wie Kick-Bernklau berichtet, sind sowohl die Lehrer als auch die Schüler froh, dass der Unterricht momentan vor Ort stattfinden kann. "Der Unterricht ist effektiver und gewohnter. Die Schüler bekommen direkt Input, die Lehrer eine Rückmeldung. Nachdem die Schulen mit dem ersten Corona-Lockdown von Mitte März bis Ende April komplett schließen mussten, schätzt es Thorsten Zipf umso mehr, dass er im Klassenzimmer unterrichten darf: "Zum schulischen Bildungsauftrag gehört mehr als die Vermittlung von Wissen." Aus Erfahrung weiß der Lehrer für Wirtschaft und Erdkunde, dass Lernen auch über den persönlichen Austausch funktioniert. "Beim virtuellen Unterricht ist es schwer zu beurteilen, inwiefern die Kinder dem Unterricht folgen."
Als die Schulen wieder öffnen durften, wurden die Klassen für das restliche Schuljahr in zwei Gruppen aufgeteilt. "Eine Gruppe wurde dann am Montag, Mittwoch und Freitag in der Schule unterrichtet, die andere Dienstag und Donnerstag - in der darauffolgenden Woche wurde gewechselt", beschreibt Kick-Bernklau das Vorgehen. So waren maximal 14 Schüler gleichzeitig in einem Klassenzimmer.
Der Unterricht verlief , wie im Stundenplan vorgesehen. "Nach zwei Wochen sind beide Gruppen einer Klasse auf demselben Stand. Für die Tage, an denen die Schüler nicht für den Präsenzunterricht eingeteilt waren, gab es Hausaufgaben." Laut Kick-Bernklau hat der tägliche Wechsel gegenüber einem wöchentlichen Wechsel einen entscheidenden Vorteil. "Die Schüler kommen nicht in den Ferien-Modus, wenn sie eine ganze Woche zu Hause sind"
Unterrichtsstoff nachholen
Auch Zipf heißt den täglichen Wechsel für gut: "Der Gruppe, die in die Schule gekommen ist, haben wir ein Arbeitspaket für den Folgetag mitgegeben. So mussten wir keine zusätzlichen digitalen Materialien online stellen."
Dadurch, dass im letzten Schuljahr alle Klassenfahrten, der Sporttag und das Schulfest ausfallen mussten, konnte seiner Einschätzung nach ein Teil des Stoffes, der nicht bearbeitet werden konnte, nachgeholt werden. "Für einen Teil der Schüler ist es schwerer in Eigenarbeit zu Hause Inhalte zu erarbeiten ohne von einem Lehrer angetrieben zu werde", gibt er zu bedenken.
Distanzunterricht möglich
Seit Beginn der Corona-Pandemie mussten sich drei Klassen des Arnold-Gymnasiums in Quarantäne begeben. "Neben der sechsten Klasse und den vier Lehrern ist gerade ein weiterer Schüler in Quarantäne, der außerhalb der Schule Kontakt zu einer mit Corona infizierten Person hatte", sagt Kick-Bernklau. Um zu gewährleisten, dass der Unterricht in jedem Fall weiterlaufen kann, wurden verschiedene Möglichkeiten erarbeitet.
"Wenn eine ganze Klasse in Quarantäne ist, findet der Unterricht komplett als Distanzunterricht statt", sagt Kick-Bernklau. Das bedeutet, dass die Lehrer auf die schuleigene Cloud und die Plattformen Schulmanager und Mebis zurückgreifen, um Unterrichtsmaterialien zur Verfügung zu stellen, Feedback zu geben und mit der Klasse zu kommunizieren.
Auch wenn ein einzelner Schüler oder ein Lehrer in Quarantäne müssen, gibt es Lösungen: "Die Lehrer unterrichten mehr als nur eine Klasse und stellen die Materialien dann online zur Verfügung. Wenn ein einzelner Schüler nicht in die Schule kommen darf, muss er sich bei seinen Klassenkameraden informieren und erhält die Materialien online."