In drei Zapfendorfer Gemeindeteilen sollen über 30 Bauplätze entstehen

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In Lauf, Oberleiterbach und Sassendorf sollen über 30 Bauplätze entstehen. Für zwei der drei Baugebiete gab der Marktgemeinderat Zapfendorf nun grünes Licht, damit können die Verfahren starten. Zu Gas...

In Lauf, Oberleiterbach und Sassendorf sollen über 30 Bauplätze entstehen. Für zwei der drei Baugebiete gab der Marktgemeinderat Zapfendorf nun grünes Licht, damit können die Verfahren starten.

Zu Gast bei der Sitzung des Gemeinderates war Tobias Semmler vom Ingenieurbüro IVS aus Kronach. Er präsentierte die Planungen für drei Neubaugebiete in Lauf, Oberleiterbach und Sassendorf.

Die Bebauungsplanverfahren sollen im so genannten beschleunigten Verfahren ablaufen. Das bedeutet, dass die Gemeinde keine Ausgleichsflächen bereitstellen muss, kein Umweltbericht erforderlich ist und keine frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit und der Träger öffentlicher Belange stattfinden muss. Von den Vorgaben für die Bauherrn sind die Pläne sehr offen gestaltet - beispielsweise sind alle Dachformen zulässig. Gebaut werden dürfen Einzel- und Doppelhäuser. Verpflichtend soll der Einbau von Zisternen für die Regenwassernutzung sein. Auf Antrag von Gemeinderat Christopher Rosenbusch (CSU) wurde die Auflage gemacht, dass Kiesflächen (etwa für Kiesgärten) so weit wie möglich zu vermeiden sind.

Zuerst beschäftigte sich das Gremium mit dem Baugebiet "Lauf Südwest I". Entstehen sollen hier im Anschluss an den Sassendorfer Weg 14 Bauplätze. Das Ende der Straße bildet ein Wendehammer.

Gemeinderat Stefan Fischer (SPD) fragte nach Konsequenzen durch das nahe Windrad und nach möglichen Verschattungseffekten. Semmler meinte dazu, dass ein Gutachten erstellt worden sei, das keine Überschreitung gesetzlicher Grenzwerte ermittelt habe. Sehr wohl könne es aber zu kurzzeitiger Verschattung kommen.

Der Aufstellungs- sowie der Billigungs- und Auslegungsbeschluss wurden danach einstimmig gefasst.

Im Baugebiet "Oberleiterbach Südost" sind zwei neue Bauplätze geplant. Sie liegen im Eichenweg hinter dem Dorfgemeinschaftshaus. Die zwei Grundstücke mit Flächen um die 1000 Quadratmeter enthalten an der hinteren Grundstücksgrenze eine "private Grünfläche", da der Bereich als Biotop ausgewiesen ist. Die Käufer dürfen daher in diesen Bereichen keine größeren Veränderungen vornehmen.

Auch die Beschlüsse zu diesem Baugebiet fielen einstimmig.

Sassendorf: Kritik am Baugebiet

Nicht einig wurden sich die Räte aber beim Baugebiet "Sassendorf Nordwest". Mit 18 Bauplätzen wäre es das größte.

Kritisiert wurde, dass das Baugebiet "kein Lückenschluss, sondern eine Erweiterung nach außen" (Thomas Miske, Aktive Bürgerliste Unterleiterbach) sei und der Einbau eines Wendehammers auf der bisher das Ortsende markierenden Straße hinter der Firma Rauh keinen Sinn mache, wie Josef Rauh, der sich aus dem Publikum zu Wort meldete, erklärte. Schon bisher werde die Straße für den privaten Verkehr genutzt, und nach Ausweisung neuer Bauplätze würde dieser Verkehr noch zunehmen, auch wenn die Straße nicht vollständig geteert sei.

Hans-Jürgen Einwag von der Gemeindeverwaltung verteidigte den Wendehammer: Dieser sei für Müllfahrzeuge und auch für die Feuerwehr notwendig. Die Alternative wäre ein Vollausbau der gesamten Straße bis zu "Am Felsenkeller", was aber mit hohen Kosten verbunden wäre.

Von Gemeinderätin Kirstin Hoh (Wählergemeinschaft Sassendorf) kam die Kritik, dass zwei der Grundstücke im nordöstlichen Bereich unnötig seien, den Ausbau über die Kreuzung mit dem markanten Baum hinaus könne man sich sparen.

Bürgermeister Volker Dittrich erklärte, dass die Gemeinde Flächen für das Baugebiet erworben habe und dass der Bedarf in Sassendorf vorhanden sei. "Und nun stellen wir wieder vieles infrage!?"

Bei einer Gegenstimme wurde daraufhin dem Antrag von Gemeinderat Harald Hümmer (Wählergemeinschaft Oberleiterbach) entsprochen, das Thema zu vertagen und erneut im Bauausschuss zu diskutieren.

Leitungs- und Kanalsanierungen

Für Sanierungsmaßnahmen in den Bereichen Wasserversorgung und Abwasser kann die Gemeinde mit Förderungen von mindestens 50 Prozent rechnen. Nun wurde eine Prioritätenliste erarbeitet, mehrere Kilometer Trinkwasserleitungen in Zapfendorf, Lauf und Unterleiterbach könnten somit erneuert werden.

Außerdem stehen Kanalsanierungen an (1,5 Millionen Euro), und auch die Kläranlage und das Pumpwerk Unterleiterbach müssen saniert werden (420 000 Euro). Zudem soll ein integrales Hochwasserschutzkonzept erarbeitet werden, das baulich nötige Maßnahmen aufzeigt. Einen entsprechenden Förderantrag wird die Gemeinde nun einreichen.

Umgesetzt werden müssen die Arbeiten bis Ende 2021, da dann der Förderzeitraum abläuft. Ob eine Verlängerung auf politischem Weg möglich ist, bleibt noch offen, doch die vielfältigen Arbeiten sind in diesem Zeitraum kaum zu schaffen.

Kleinere Wahlbezirke auflösen?

Die Verwaltung hatte vorgeschlagen, die Anzahl der Briefwahllokale, wo die Stimmen ausgezählt werden, von vier auf sechs zu erhöhen. Da aber immer weniger Wahlhelfer zur Verfügung stünden, sollten die kleinsten Stimmbezirke für die Urnenwahl aufgelöst werden.

Konkret wären davon Sassendorf (214 Wahlberechtigte), Oberleiterbach (216) und Kirchschletten (259) betroffen. Die Wähler aus diesen Orten müssten dann zur Stimmabgabe nach Zapfendorf kommen oder die Briefwahl nutzen.

Nach einer längeren Diskussion wurde noch keine konkrete Vorgehensweise festgelegt.