Eine Stunde lang zerbrachen sich 50 Staffelsteiner den Kopf, wie ihre Stadt vorankommt.
An der Auftaktveranstaltung in der Adam-Riese-Halle Mitte Juli nahmen rund 70 Bürger teil, informierten sich, fragten nach und brachten ihre Ideen und Anregungen als "Stärken und Schwächen" auf großen Schautafeln an. Nun ist das Isek in die nächste Runde gestartet.
Beim Isek, dem integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzept, ist die Beteiligung der Bürger in einem mehrstufigen Prozess nämlich von zentraler Bedeutung. "Sie sind gefragt, aktiv mitzumachen", forderte am Donnerstag ein gut gelaunter Bürgermeister Jürgen Kohmann bei der ersten Planwerkstatt die rund 50 Bürger auf. Claus Sperr vom Nürnberger Unternehmen "Planwerk Stadtentwicklung" und Matthias Fleisch hauer von "TB Markert", ebenfalls Nürnberg, hatten im Foyer und auch im kleinen Saal der Adam-Riese-Halle erneut große Schautafeln aufgestellt. Die Themenfelder waren "Soziales Miteinander", "Wirtschaft, Tourismus und Einzelhandel", "Öffentlicher Raum und Mobilität" und "Natur und Freizeit".
Vier Arbeitsgruppen
Ziele zu nennen oder zu finden, war die eine Aufgabe, mit welchen Maßnahmen sie zu erreichen sind, die zweite. Eine Stunde Zeit war die Vorgabe, eine Stunde, in der sich die Bürger - in vier Arbeitsgruppen aufgeteilt - zum Beraten und Diskutieren um die Schautafeln sammelten. Dabei wurde das eher negativ anmutende Wort "Schwäche" als positiv wirkende "nicht genutzte Chance" in Szene gesetzt. "Wir wollen mit Ihnen über Visionen sprechen, über Ziele, über Maßnahmen, wo soll es hingehen?", so Claus Sperr.
Das Ergebnis der Planwerkstatt konnte sich sehen lassen. Viele Punkte wurden sogar mehrfach genannt, auch Maßnahmen, wie man die gesteckten Ziele erreichen könnte, wurden vorgeschlagen und zu Papier gebracht.
Bezahlbarer Wohnraum wichtig
Großes Echo fand die Forderung nach bezahlbaren Mietwohnungen in der Stadt, nach weniger innerstädtischem Verkehr, Erarbeitung eines digitalen Park-leitsystems, mehr Raum für die Jugend ( Begegnungsstätten und Probenräume), mehr Sitzgelegenheiten rund ums Rathaus ("Marktplatz statt Parkplatz") und nach mehr Grünflächen, bzw. Grünverbindungen innerhalb und zur Stadt hin. Angesprochen wurde erneut die Nutzung des Bären-Areals, in dem sich die Bürger sowohl eine Markthalle mit regionalen Produkten als auch einen Treffpunkt für alle Generationen vorstellen können. Auch Ladenleerstände und zu wenig fränkische Gastronomie im Verhältnis zu internationalen Restaurants stand auf den Zetteln der Staffelsteiner, genau wie einige Rad- und Fußwege, die nicht ausreichend beschildert sind oder plötzlich enden.
Die Auswertung dieses knapp dreistündigen Workshops übernehmen erneut die Städteplaner und stellen die Ergebnisse in der zweiten Planwerkstatt vor. Diese findet am 28. November, ebenfalls um 19 Uhr in der Adam-Riese-Halle, kleiner Saal, statt.
Bevor eine Umgehungsstraße gefordert wird sollte man darüber nachdenken die Verkehrsberuhigung durch andere Maßnahmen zu erreichen. Ich hoffe nur das diese Verschandelung nie gebaut wird.