Photovoltaikanlage in der Gemarkung "Toter Mann"

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Bürgermeister Matthias Schneider (links) übergab im Namen des bayerischen Innenministers Joachim Hermann an die Gemeinderäte Manfred Rott (Mitte) und Alexander Schäflein (rechts) jeweils eine Urkunde, mit der die 18-jährige Zugehörigkeit als Gemeinderat gewürdigt wird.
Bürgermeister Matthias Schneider (links) übergab im Namen des bayerischen Innenministers Joachim Hermann an die Gemeinderäte Manfred Rott (Mitte) und Alexander Schäflein (rechts) jeweils eine Urkunde, mit der die 18-jährige Zugehörigkeit als Gemeinderat gewürdigt wird.

Einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan für eine Freiflächen-Photovoltaikanlage in der Nähe von Horhausen stellte der Gemeinderat am Mittwoch auf. Das V...

Einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan für eine Freiflächen-Photovoltaikanlage in der Nähe von Horhausen stellte der Gemeinderat am Mittwoch auf. Das Vorhaben wurde im Gremium größtenteils positiv bewertet. Elf Gemeinderäte sprachen sich dafür aus, vier stimmten dagegen.

Ein Interessent, der dem Gemeinderat Rede und Antwort stand, möchte die Freiflächen-Photovoltaikanlage in der Gemarkung "Toter Mann" in Horhausen auf einem Grundstück mit einer Gesamtfläche von 4,8 Hektar errichten. Dabei wird aber nur knapp die Hälfte, nämlich 2,3 Hektar, mit Modultischen bebaut. Dieser Abschnitt, der südlich der Maintalautobahn A 70 liegt und links und rechts von Wald eingegrenzt ist, soll außerdem umzäunt werden.

Geplant ist eine Anlagenleistung von 2,4 Megawatt Peak. Die Einspeisung in das Netz der UEZ Mainfranken soll in unmittelbarer Nähe erfolgen. Eine Einspeisungszusage liegt nach Angabe des Vorhabensträgers vor. Auch das Einverständnis des Grundstückseigentümers hat dieser nach seinen Angaben bereits eingeholt. Außerdem erklärte er, dass er die Kosten für die Aufstellung des Bebauungsplanes und die Änderung des Flächennutzungsplanes tragen werde.

Anhand einer Präsentation erklärte der Träger des Vorhabens das Projekt. So liegt die Fläche innerhalb des gesetzlich vorgegebenen Korridors für Photovoltaikanlagen entlang der Autobahn. Der Abstand beträgt 200 Meter ab dem Fahrbahnrand. Die Tische werden auf Rammfundamenten gegründet. Dadurch werde die Ackerfläche nicht versiegelt und die Fundamente ließen sich mechanisch einfach zurückbauen. Zum Einsatz kämen kristalline Module, vorzugsweise mit rückseitiger Glasscheibe anstelle einer Kunststofffolie. Diese Module seien sehr haltbar und zudem problemlos recycelbar, sagte der Geschäftsmann . Die stabile Unterkonstruktion sei aus verzinktem Stahl geplant und für eine Lebensdauer von circa 30 Jahren ausgelegt. Vorgesehen seien auch zwei oder drei Trafostationen in der Anlage.

Ferner führte der künftige Bauherr aus, dass die Anlage nach den Vorgaben der Unteren Naturschutzbehörde eingegrünt werde. Da das Grundstück von Wald umgeben ist und im geplanten Bebauungsbereich leicht nach Norden fällt, sei es auch nur gering einsehbar. Die Umzäunung der Anlage verfüge über einen großen Bodenabstand, der den Durchgang für Kleinwild ermögliche. Zudem werde die Fläche während der Nutzungsdauer der Anlage extensiv genutzt.

Sitz in der Gemeinde Theres

Die Anlage nimmt am Ausschreibungsverfahren der Bundesnetzagentur teil. Die Zuschläge in der letzten Ausschreibungsrunde lagen im Mittel bei circa fünf Cent je Kilowattstunde. Die Betreibergesellschaft, die gegründet werden soll, hat ihren Sitz in der Gemeinde Theres . Die Gewerbesteuereinnahmen verbleiben also in vollem Umfang in der Gemeinde.

Etwas Gegenwind kam von Mario Dorsch. Er begrüßte prinzipiell das Vorhaben, seiner Meinung nach müsste aber der Fokus mehr auf Dachanlagen gerichtet werden. Auch sieht er den Standort zwischen zwei Wäldern aus Naturschutzgründen als bedenklich an. Und auf dem südwestlichen Teil der Fläche sei ein Bodendenkmal aus der Linear-Bandkeramik vorhanden. Ein Fachmann der Denkmalpflege habe von einem "bedenklichen Eingriff" gesprochen.

Diese Angelegenheit werde im Planverfahren geklärt, wenn die Träger öffentlicher Belange angehört werden, erwiderte der Bauinteressent.

Bedenken gegen das gesamte Vorhaben äußerte der Horhäuser Gemeinderat Uwe Stühler. Die Fläche werde der Nahrungsmittelerzeugung entzogen, natürliche Pfade im Lebensraum der Tiere würden abgeschnitten und die Waldbrandgefahr werde erhöht.