VON Martin Rehm Eine junge Lehrerin hatte allergrößte Bedenken. Sie sollte ein theaterpädagogisches Projekt an einer fränkischen Mittelschule durchführen, und sie befürchtete, dass...
VON Martin Rehm
Eine junge Lehrerin hatte allergrößte Bedenken. Sie sollte ein theaterpädagogisches Projekt an einer fränkischen Mittelschule durchführen, und sie befürchtete, dass sie und ihre Schüler an dem anspruchsvollen Stück scheitern würden. Gut, da war einer dabei, der für eine Gangsterrolle scheinbar nur sich selbst spielen musste. Aber ihr Unbehagen blieb vor dem ersten Zusammentreffen im Probenraum.
Doch von einer Sekunde auf die andere waren alle ihre Zweifel beiseitegeräumt. Selbstbewusstsein, schauspielerisches Talent, Selbstreflexion, ein Schuss Ironie - all das traute sie ihren Schülern plötzlich zu. Was war geschehen? Nun, zur Teamfindung und als erste gruppendynamische Maßnahme hatte sie alle angehenden Schauspieler gebeten, auf der Bühne einen Kreis zu bilden. Woraufhin einer der Hauptschüler nur trocken meinte: "Könnten wir Kreis, wären wir Realschule."