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VON Martin Rehm Nach dem etwas konstruierten Schnapszahl-Datum 15.5.15, das viele Paare als Hochzeitstermin nutzten, kündigte sich ein viel eingängiger Jahrestermin schon länger an...

VON Martin Rehm

Nach dem etwas konstruierten Schnapszahl-Datum 15.5.15, das viele Paare als Hochzeitstermin nutzten, kündigte sich ein viel eingängiger Jahrestermin schon länger an: der August 2015. In der Lokalredaktion Forchheim waren wir schon gespannt, wer uns als erster eine Nachricht mit dem Betreff 08/15 senden würde. Das Rennen machte der Deutsche Kommunal-Informationsdienst, der die wenig verheißungsvolle Betreffzeile lieferte. Denn 08/15 ist eine Redewendung für etwas ganz Gewöhnliches, nichts Besonderes. Zurückzuführen ist der Begriff auf die Typenbezeichnung eines massenhaft hergestellten deutschen Maschinengewehrs im Ersten Weltkrieg. Aus der Mitteilung des Kommunal-Informationsdienstes peitschte nun immerhin ein Trommelfeuer an lokalen Themen: Missbrauch von Leiharbeit und Werkverträgen bei der öffentlichen Hand, Kommunen sparten im Mai mehr als 80 Millionen Euro durch Kita-Streik, schnellere Asylverfahren würden Konzentration auf Personen mit Bleibeperspektive ermöglichen, Sozialausgaben belasten Haushalte der Kommunen mit bis zu 58 Prozent. Eben doch Alltagsthemen. Daneben werden inzwischen auch 08/15-Termine bei Standesämtern immer mehr nachgefragt. Besonders der 15.8.15 kristallisiert sich als begehrter Hochzeitstag heraus. Hoffentlich wird das kein Allerwelts-Termin.