Der Trebgaster Gemeinderat hat den Haushalt für 2019 verabschiedet. Die Kommune steht finanziell gut da und benötigt auch im nächsten Jahr keine Kredite für die Finanzierung ihrer Projekte.
Laut Gemeindeordnung ist der 30. November des Vorjahres der Termin für die Verabschiedung des Haushaltes. Mit der Fertigstellung der Finanzplanung 2019 zu diesem frühen Zeitpunkt hat sich die Gemeinde weit aus dem Fenster gelehnt. Bürgermeister Werner Diersch (SPD/WG): "Es war für alle Beteiligten schon eine gewisse Herausforderung, sich so früh festzulegen. Unsere Haushaltsführung der Vorjahre hat zu einer gewissen Solidität und Ausgabendisziplin geführt, die uns genügend Spielraum für die kommenden Aufgaben verschafft und uns ermutigen hat, so weit vorauszusprinten. Dabei nutzen wir die Chancen im Zuschussbereich, um die Mittel bedarfsgerecht und punktgenau für alle Generationen einzusetzen."
Die Eckdaten des Haushalts 2019 erläuterte Kämmerer Christopher Schröder. Das Gesamtvolumen beläuft sich auf 4 691 000 Euro (minus 6,67 Prozent gegenüber Vorjahr). Davon entfallen 2 936 400 Euro auf den Verwaltungshaushalt (plus 8,43 Prozent), und 1 754 600 Euro auf den Vermögenshaushalt (minus 24,32 Prozent). Aus der Einkommensteuerbeteiligung werden wieder 950 000 Euro erwartet. Dagegen werden die Schlüsselzuweisungen aufgrund der Steuer- und Umlagekraft der Gemeinde mit 530 000 Euro geringer ausfallen (minus 8,6 Prozent). Die Einnahmen aus Ab- und Niederschlagswassergebühren betragen 422 800 Euro (plus 21,7 Prozent). Auf der Ausgabenseite steigen die Personalkosten auf 315 800 Euro (plus 2,8 Prozent), die Betriebskostenförderung für die Kindertagesstätte auf 500 000 Euro (plus 7,5 Prozent), die Kreisumlage auf 649 200 Euro (plus 7,3 Prozent), die Umlagen an Schulverbände auf 131 500 Euro (plus 17,0 Prozent).
Durch den Überschuss der Einnahmen gegenüber den Ausgaben im Verwaltungshaushalt errechnet sich eine Zuführung zum Vermögenshaushalt von 90 400 Euro (minus 52,8 Prozent). Im Investitionsbereich wird ein Eigenanteil von 200 000 Euro für die Beschaffung eines neuen Feuerwehrautos eingestellt. Restliche Arbeiten zur Fertigstellung des Bahnhofsumbaus sind mit 166 100 Euro veranschlagt. Im Areal des Badesees sind Maßnahmen für 132 500 Euro geplant.
Für die Sanierung von Brücken muss mit Ausgaben von 72 000 Euro gerechnet werden, für erste Arbeiten zur Erweiterung des Grundschulgebäudes mit 80 000 Euro. Als Zuführung zur allgemeinen Rücklage wird mit 400 000 Euro gerechnet.
Sein letzter Haushalt
Aus Sicht der Finanzverwaltung liegt damit ein solider Haushaltsplan samt Finanzplanung vor, der die Gemeinde in die Lage versetzen soll, viele zukunftsfähige Projekte und Verbesserungen durchzuführen. Bürgermeister Diersch dankte dem Kämmerer für die Vor- und Aufbereitung des Zahlenwerkes, übrigens seines letzten für Trebgast, denn am 1. Januar 2019 wird Christopher Schröder neuer Geschäftsstellenleiter der Gemeinde Neudrossenfeld. "Wir haben damit den Rahmen gelegt für das, was uns wichtig und machbar erscheint."
Zweiter Bürgermeister Albert Kolb (SPD/WG) war schon etwas stolz: "Inzwischen schaffen wir das in einem Zug. Eine Sitzung des Finanzausschusses hat gereicht. Das sagt schon alles." Trotzdem nerven ihn etwas die geltenden Richtlinien. "Über Jahre hinweg ist es uns gelungen, eine solide und vernünftige Haushaltspolitik zu betreiben. Der ‚Lohn‘ dafür ist, dass wir fast schon mitleidig dafür belächelt werden, weil wir nicht zu den Gemeinden zählen, die Stabilisierungshilfen in Anspruch nehmen. Ich bin stolz darauf, dass wir ohne auskommen. Aber diese Logik werde ich nie verstehen." Sein Dank galt den Bürgern, denn "wir bestreiten den Großteil unserer Maßnahmen durch die Beteiligung an deren Einkommensteuer. Dadurch können wir auch für die nachfolgenden Generationen, die nun mal unsere Zukunft sind, Geld ausgeben. Und wir sind in der Lage, über unsere Pflichtaufgaben hinaus weitere Leistungen, auch für unsere Vereine, zu erbringen."
Dass gut gewirtschaftet wird, sieht man an der Schuldenentwicklung (754 200 Euro zum Ende 2019) Die Pro-Kopf-Verschuldung Ende 2019 mit voraussichtlich 468 Euro hebt sich weit vom Kreis- und Landesdurchschnitt ab. Ein weiteres Indiz: Trotz Bahnhofumbaus mit Kosten von 1,8 Millionen Euro ist die Kommune bisher ohne Kreditaufnahme ausgekommen und wird voraussichtlich auch 2019 keine brauchen.