Eine protestantische Insel

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"Eine feste Burg ist unser Gott" steht über dem Portal der Rugendorfer St.-Jakob-und-St.-Erhard-Kirche geschrieben. Es ist bezeichnend, dass gerade dieses b...

"Eine feste Burg ist unser Gott" steht über dem Portal der Rugendorfer St.-Jakob-und-St.-Erhard-Kirche geschrieben. Es ist bezeichnend, dass gerade dieses berühmte Luther-Lied die Rugendorfer Kirchgänger empfängt. Denn die St.-Jakob-und-St.-Erhard-Kirche gilt als eines der ersten neu errichteten evangelischen Gotteshäuser in ganz Oberfranken, wie der Himmelkroner Helmuth Meißner in der Chronik "700 Jahre Rugendorf" schreibt. Zusammen mit der Nachbargemeinde Seibelsdorf bildete die Rugendorfer Kirchengemeinde seit jeher eine protestantische Insel im katholischen Bistum Bamberg. Zu verdanken haben die Rugendorfer das den Freiherren von Waldenfels, die früh dem reformatorischen Glauben angehörten und unter deren Regie die Rugendorfer Kirche um 1550 als gotischer Bau errichtet wurde. Das protestantische Bauwerk geriet zum Zankapfel zwischen den verschiedengläubigen Herrschern - Markgraf und Bischof. Einen Erfolg immerhin konnten die Katholiken für sich verbuchen: sie vertrieben 1629 Pfarrer Richter aus Rugendorf und verwalteten die Kirchengemeinde bis 1650. Von dem katholischen Intermezzo profitieren die Rugendorfer bis heute: sie können zweimal im Jahr Kirchweih feiern. cf