Ein prächtig aufgelegter Chor

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"Black" war die vorherrschende Farbe im Altarraum der Johanneskirche, "Coloured" die Vielfalt der vorgetragenen Lieder. Am E-Piano Chorleiter Hans Martin Gräbner. Foto: Dieter Hübner
"Black" war die vorherrschende Farbe im Altarraum der Johanneskirche, "Coloured" die Vielfalt der vorgetragenen Lieder. Am E-Piano Chorleiter Hans Martin Gräbner. Foto: Dieter Hübner

"Coloured" steht für die Vielfalt an Klängen und Rhythmen der Musik. Und "Black" war die Kleidung der Chormitglieder, mit der sie auf die Hautfarbe der Sklaven hinweisen wollten, die einst auf den Bau...

"Coloured" steht für die Vielfalt an Klängen und Rhythmen der Musik. Und "Black" war die Kleidung der Chormitglieder, mit der sie auf die Hautfarbe der Sklaven hinweisen wollten, die einst auf den Baumwollfeldern im Süden Nordamerikas arbeiten mussten und dabei in ihren spirituellen Gesängen Halt und Hoffnung suchten.
Das "Hallelujah" erklang gleich in drei Variationen beim Chorkonzert von "Coloured Black" in der Trebgaster Johanneskirche. Als Auftakt nach Maß
präsentierte das 26-köpfige Ensemble aus Hollfeld gleich den bekannten Song, mit der eine israelische Popgruppe 1979 den "Eurovision Song Contest" gewann. Später erklang die 1984 veröffentlichte Version des kanadischen Songwriters Leonard Cohen. Und die zweite Zugabe, Händels Komposition, die er 1741 als Teil seines "Messias"-Oratoriums schrieb und das zu den bekanntesten Musikstücken überhaupt gehört, war der passende Abschluss eines durch und durch gelungenen Auftritts des prächtig aufgelegten Chors, der sich 1995 als "Projektchor" aus dem örtlichen Gesangverein "Liederkranz" entwickelt hatte.
Deutlich zu erkennen ist inzwischen die Handschrift des in Trebgast geborenen Pianisten und Dirigenten Hans Martin Gräbner, der 2011 die künstlerische Leitung übernahm. Standen anfangs Gospels, Spirituals und geistliche Lieder auf dem Programm, wurde seither das Repertoire um Choräle und Lieder aus Pop und Rock erweitert. So zählte auch das "Jesus Christ Superstar", zu dem der damals noch unbekannte Andrew Lloyd Webber die Musik schrieb, zu den Höhepunkten an diesem Abend. Ebenso wie die "Bohemian Rhapsody" von Queen.
Die Stimmgewalt füllte das Kirchenschiff. Dabei lenkte Gräbner seinen Chor locker und leicht vom E-Piano aus, die Mitwirkenden wechselten sich bei den Erläuterungen zu den folgenden Liedern ab. hd