Am 3. November treten Wulli und Sonja gemeinsam mit dem Herzogenauracher Kulturpreisträger Thomas Fink aus Niederndorf in der Frauenauracher Kirche auf. Den Besucher erwartet Swing, Jazz und Soul der Extraklasse.
Michael Busch Sie verstehen sich. Das bekommt sogar der musikalische Laie mit, wenn Wulli & Sonja auf Thomas Fink treffen. Sie verstehen sich nicht nur musikalisch, sie verstehen sich auch als Menschen. Da schlagen drei Musiker im selben Takt oder wie Wulli Wullenschläger es erklärte: "Wir sprechen dieselbe Sprache." Und damit meint er weder das Deutsche im Allgemeinen oder das Fränkische im Speziellen, er meint die musikalische Sprache.
"Du musst einen anderen Musiker nicht unbedingt sehen, hören reicht. Und Du erkennst sofort, ob er Deine Sprache spricht." Wulli ist begeistert von Thomas Fink, Sonja Tonn ebenso. Und umgekehrt ist das ebenfalls der Fall. Der Altmeister des Jazz, der begnadete Pianist schwärmt: "Die beiden sind ein tolles Duo, fantastisch, was die da machen. Die ergänzen sich sehr gut." Das sagt der in Niederndorf wohnende Thomas Fink, der mit den Größen dieser Welt auf der Bühne gestanden oder im Studio Stücke aufgenommen hat.
Nun verraten die drei einen besonderen Termin, der diese musikalische Freundschaft nochmals unterstreichen soll. "Wir sind am 3. November in der Frauenauracher Kirche", sagt Sonja. Das ist nicht das erste Konzert, das in dieser Zusammensetzung stattfindet. "Wir haben in den Jahren 2013 und 2014 schon mal zusammengespielt", erklärt Wulli. Danach habe es einfach keine Gelegenheit gegeben, wieder gemeinsam aufzutreten.
Eine Geburtstagskarte der beiden anlässlich des 80. Geburtstages des Pianisten habe letztlich zu einem Gespräch geführt, bei dem Fink äußerte, dass man "doch mal wieder zusammenspielen könne". Diese Idee wurde aufgegriffen und wird nun umgesetzt.
Fink mag Lady Gaga
Es ist ein spannendes Trio und allein die Geschichten der Drei, ganz ohne Vertonung, wären es schon wert, einen "Konzertabend" zu füllen. Fink erzählt, dass er auf Lady Gaga steht. "Eine unglaubliche Sängerin, noch so jung aber einfach stark." Lediglich die Klamotten gefallen ihm nicht unbedingt. "Die sind manchmal echt schlimm", merkt Fink an. Er erzählt von vergangenen Jazz-Sessions, aber auch von der Warnung seiner Frau, dass er es mit den Konzerten in der Ferne nicht übertreiben solle, da sie sonst die Ehe in Frage stellen würde. All das erzählt Fink mit einem Glänzen in den Augen, das nochmals zunimmt, wenn es um die Musik an sich geht.
Auf Augenhöhe
Diesen Ausführungen folgen Wulli und Sonja gebannt und beide erklären: "Du kannst so wahnsinnig viel von Thomas lernen." Das geschehe aber auf Augenhöhe, so dass ein gleichberechtigtes Trio den Raum ausfüllt. Alle drei eint, dass sie das dynamische Musizieren beherrschen. Noten sind wichtig, das Gefühl ist wichtiger. "Musik muss bewegen", sagt Fink. Ein reines Abspielen der Noten funktioniere so nicht, da springt der Funke nicht über.
"Ich komm schon zurecht", sagt Fink, wenn er mit anderen musiziert - die müssen das nur akzeptieren.