In der Marktgemeinde treten Jörg Denninger ("Gemeinwohl") und Werner Thein (FDP/Freie Bürger) an, um den amtierenden Bürgermeister Hermann Niedick (CSU/Bürgerwohl) aus dem Amt zu heben. Beide setzten auf gutes Klima im Gemeinderat.
Eckehard Kiesewetter Burgpreppach — Die Kommunalwahl im Markt Burgpreppach dürfte richtig spannend werden, denn gleich drei Kandidaten bewerben sich um den Chefsessel im Rathaus. Die Freie Wählergemeinschaft "Gemeinwohl" hat Jörg Denninger als Bürgermeisterkandidaten nominiert, Werner Thein tritt für die neugegründete Wählergruppierung FDP/Freie Bürger an. Beide Männer wollen den amtierenden Bürgermeister Hermann Niedick (CSU) stürzen und beide wurden Mitte der Woche nominiert - Denninger in der alten Schule in Leuzendorf, Thein in der ehemaligen Schule in Üschersdorf.
Der Konkurrenz zum Trotz sind beide im politischen Geiste vereint: Die zwei Bürgermeisterkandidaten - eine Besonderheit in Burgpreppach - stehen vereint auf einer Kandidatenliste für den Burgpreppacher Marktgemeinderat. Beide sind als Gemeinderäte der freien Wählergemeinschaft Gemeinwohl etabliert, und "wir wollen zeigen, dass wir hinter unserer Liste stehen." So erklärt Jörg Denninger die Platzierung am Ende der Liste. Beide Bürgermeister-Herausforderer wollen einen fairen Wahlkampf führen und, wie es hieß, "miteinander und nicht gegeneinander kämpfen".
Damit kommt es am Wahlsonntag zu einem Dreikampf um den Posten im Rathaus, denn Amtsinhaber Hermann Niedick (CSU) will seinen Posten behalten und wurde bereits von der "Gemeinsamen Liste Bürgerwohl" (GLB) nominiert.
Dass mit Werner Thein ein Vertreter von FDP/Freie Bürger antritt, kann als Überraschung angesehen werden. Der 49-jährige Unternehmer in der Forstwirtschaft ist verheiratet und Vater eines Kindes. Dem Marktgemeinderat von Burgpreppach gehört er seit 2014 an. Thein engagiert sich in Üschersdorf als Kommandant der Ortsfeuerwehr.
Die bessere Zusammenarbeit im Gremium vermerkt Werner Thein obenan in seinen Vorstellungen, wie es im Markt weitergehen soll, falls er die Wahl gewinnt. "Und wir dürfen bei baulichen Projekten nicht immer nur auf die Zuschüsse schauen", sagt er mit Verweis auf das, "was wir da in den letzten Jahren so angezettelt haben". Als Beispiel nennt Thein die Kläranlage. Die Preise seien enorm gestiegen. Zwar würden für Vorhaben regelmäßig Fördersätze von 90 Prozent angegeben, aber wenn man dann die nicht förderfähigen Anteile und die Mehrwertsteuer berücksichtigt, kämen oft gerade mal 60 Prozent heraus. Bleiben 40 Prozent Eigenanteil, was die Gemeindefinanzen enorm belaste. Thein will auf die Dächer öffentlicher Gebäude Photovoltaikanlagen bauen, um Geld einzusparen.
Duell vor fünf Jahren
Vor fünf Jahren hatte sich Hermann Niedick, Geflügelzüchter aus Ibind mit 61 Prozent der Wählerstimmen gegen Jörg Denninger (39 Prozent) durchgesetzt, der damals schon bemüht war, die Nachfolge seines Vaters Karl-Heinz Denninger anzutreten.
Nun also will es der 48-jährige Diplom-Ingenieur (Holztechnik), der seit 2003 als selbstständiger Bauspar- und Versicherungskaufmann arbeitet, nochmal wissen. Jörg Denninger lebt in Ibind und kann auf eine mehr als elfjährige Mitgliedschaft im Marktgemeinderat und auf langjährige Erfahrungen im Haushaltsauschuss verweisen. Die Finanzen liegen dem begeisterten Sportler nach eigenen Angaben am Herzen. Es gehe darum, bei gemeindlichen Projekten die Kostenkontrolle zu behalten. Vor allem meint er, müssten Vorhaben besser und langfristiger vorbereitet und im Gremium vorberaten werden. "Es muss weniger Schnellschüsse geben", sagt der Kandidat, der im Falle eines Wahlerfolges einen besseren Austausch zwischen Bürgermeister und Gremium pflegen will. "In fünfeinhalb Jahren nur zehn Sitzungen des Bauausschusses sind einfach zu wenig", sagt Denninger, der private und gewerbliche Bauwerber besser unterstützen will, als dies bislang geschehe.