Besondere Bäume Die etwa 500 Jahre alte Linde schmückt die Kirche Maria Limbach.
von unserem Redaktionsmitglied
Friederike Stark
Eltmann — Stolz steht sie im Maintal. Über 25 Meter hoch. Weit genug von der Wallfahrtskirche Maria Limbach entfernt, um herauszustechen und nah genug, um ein Teil des Ensembles zu sein: die Linde rechts neben der Kirche. "Sie ist eine der größten Linden im Landkreis", erzählt Manfred Husslein von der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Haßberge.
Ein Baum mit Charakter
Der Baum steht auf der Liste der Naturdenkmäler. Die Untere Naturschutzbehörde schreibt über die Linde: "Sie ist vom ganzen Maintal her einsehbar, betont die Kirche und ist so von sehr landschaftsprägendem Charakter."
Wie alt ist dieser Baum, den ein Mensch nicht mehr umfassen kann? Niemand weiß es. Der Naturschutz schätzt ihn auf 500 Jahre. Wallfahrtsseelsorger Ottmar Pottler vermutet, dass der Baum noch 50 Jahre mehr auf der Borke hat. Als er jung war, hörte er vielleicht Balthasar Neumann, wie er Anweisungen zum Kirchenbau gab? Oder schmückte die Linde gar den Eingang der Vorgängerkirche?
Zwischen 500 und 550 Jahren alt
Tatsächlich stand die erste Kirche, Mitte des 15. Jahrhunderts errichtet, quer zur jetzigen mit dem Eingang Richtung Sand. Das, so schreibt der Zeiler Heimatforscher Heinrich Weisel zur Geschichte Maria Limbachs, zeige eine Grundrisszeichnung Balthasar Neumanns, dem Architekten der heutigen Kirche.
Heute wünscht sicher nicht nur die Behörde, dass dieses stille Lebewesen erhalten bleibt. Gutachter schauen regelmäßig nach ihm. Der Stamm ist hohl, ein Gitter schützt den Fuß, eine Metallstange stabilisiert den Hohlraum, Drahtseilanker stützen die Äste - auf dass die Linde ihre 1000 Jahre erreicht.