Die Kliniken brauchen nicht mehr Betten für Übernahmen aus Kutzenberg

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Betten hin - Betten her - brauchen die interessierten Kliniken mehr Platz? Wir sprachen mit dem bayerischen Gesundheitsministerium. FT: Gibt es genügend Bet...

Betten hin - Betten her - brauchen die interessierten Kliniken mehr Platz? Wir sprachen mit dem bayerischen Gesundheitsministerium.

FT: Gibt es genügend Betten in entsprechenden Abteilungen in umliegenden Krankenhäusern?
Ministeriumssprecher: Die künftige Behandlung der bislang im Rahmen der Thoraxchirurgie in Ebensfeld behandelten Patienten können nach ihren eigenen Aussagen sowohl das Klinikum Bamberg als auch das Klinikum Coburg übernehmen, ohne über ihre gegenwärtig bereits bestehenden Versorgungsaufträge hinausgehende Betten zu benötigen. Die künftige Behandlung der bislang im Rahmen der Orthopädie in Ebensfeld behandelten Patienten könnte nach Aussagen von Regiomed künftig im Helmuth-G-Walther-Klinikum Lichtenfels erfolgen, ohne dass hierzu eine Bettenmehrung erforderlich wäre. Die gemeinnützige Krankenhausgesellschaft des Landkreises Bamberg mbH hat eine Bettenmehrung für die künftige Behandlung der orthopädischen Patienten geltend gemacht. Darüber konnte bzw. kann derzeit nicht entschieden werden, da aufgrund der konkurrierenden Anliegen von Regiomed einerseits und Bezirk bzw. Landkreiskliniken andererseits zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht abschließend bewertet werden kann, wo künftig die Versorgung der derzeit noch in Ebensfeld orthopädisch behandelten Patienten voraussichtlich tatsächlich erfolgen wird.
Soll ein Teil der Betten von Kutzenberg an andere Kliniken verlagert werden? Wenn ja, wie soll da vorgegangen werden?
Genau zu dieser Frage liegen die verschiedenen Anträge vor, die in der KPA-Sitzung zurückgestellt wurden. Der Krankenhausplanungsausschuss hat in seiner Sitzung am Dienstag lediglich eine Erhöhung der für die der Fachrichtung Innere Medizin zuzuordnenden Bereiche Lungen- und Bronchialheilkunde sowie Rheumatologie am Bezirksklinikum Obermain vorgehaltenen Betten von derzeit 97 auf künftig 100 Betten beschlossen.
Falls genügend Betten da sind: Warum wurden diese Betten in Kutzenberg trotzdem für nötig erachtet?
Aus krankenhausplanerischer Sicht entscheidend ist letztlich die Auslastung der Gesamtbettenzahl am jeweiligen Standort. Dass die Kliniken in Bamberg und Coburg im Rahmen ihrer hohen Gesamtbettenkapazitäten zusätzliche Patienten im Bereich der Thoraxchirurgie versorgen können und damit ihre Auslastung steigern, ohne gleich zusätzliche Betten zu benötigen, ist keineswegs ungewöhnlich. Die meisten Krankenhausträger sind mit steigenden Fallzahlen konfrontiert, die sie bis zu einem gewissen Grad im Rahmen der vorhandenen Kapazitäten bewältigen müssen. Regiomed trägt im konkreten Fall vor, durch Anpassungen im Bereich der Verweildauerstrukturen sowie durch Optimierung der Kapazitäten auch in Lichtenfels ohne Bettenerhöhung zurecht zu kommen, und die Landkreiskliniken machen ja einen Bettenmehrbedarf geltend. Zudem ist zu berücksichtigen, dass ein nicht unerheblicher Teil der in Ebensfeld betriebenen Betten auf den Bereich der Schmerztherapie entfällt, die künftig nicht mehr angeboten wird

Das Interview führte Tobias Kindermann