Der Kreisbauhof merkte es deutlich: Im Vergleich zum Vorjahr bereitete die vierte Jahreszeit erheblich mehr Arbeit. Das spürte man auch am drastisch angestiegenen Streusalzverbrauch.
Tobias Kindermann
Doch, wir sollten es geschafft haben. Der Winter ist vorbei, auch wenn die vergangenen Tage keine Frühlingsgefühle aufkommen ließen. Immer noch liegt am Tag ein eisiger Hauch in der Luft, der auch daran erinnert, dass der letzte Wintereinsatz des Kreisbauhofes nicht lange zurück liegt. Am Mittwoch, 19. April war das, bestätigt der Leiter des Kreisbauhofes, Heiko Tremel, mit Blick in seine Aufzeichnungen.
Im vergangenen Jahr konnte der Kreisbauhof die Streufahrzeuge deutlich früher außer Betrieb nehmen. Da war mit dem 8. März das Ende der Wintersaison erreicht. Nun stehen die Räumschilder und Streuaufsätze im Hof in Bad Staffelstein, frisch gereinigt und eingeölt, damit sie eingemottet werden können bis zum nächsten Einsatz. An vielen Stellen sieht man auch: Streusalz ist kein Zuckerguss. Was das Fahren auf den Straßen sicherer macht, hat teilweise ziemlich deutliche Korrosionsspuren hinterlassen, Rost die orange Farbe unterwandert.
Im Vergleich zum Vorjahr benötigte der Kreisbauhof deutlich mehr Streusalz. 1631 Tonnen landeten auf den Straßen, die von Bad Staffelstein aus betreut werden. In der vergangenen Saison kam man mit 950 Tonnen aus - fast 700 Tonnen weniger.
Wie erklärt sich dieser deutliche Unterschied? "In diesem Winter war es durchgängig kalt ohne Unterbrechung", sagt Heiko Tremel. Seit November war es frostig - und es blieb so bis Ende Februar. "Sonst hatten wir in dieser Zeit oft zwei bis drei Wochen Pause." So lag die Zahl der Einsätze heuer auch bei 79 - und nicht bei 63 wie in der Saison 2015/16. Was den Fahrern der Streufahrzeuge half: Erstmals konnten sie das Salz über ein Silo, das neben dem Lagerschuppen steht, in die Behälter auf ihren Lastwagen füllen. Insgesamt 228 Kilometer Strecke betreuen sie, 175 Kilometer Kreisstraßen und 53 Kilometer Gemeindeverbindungsstraßen. Es gibt sechs Fahrzeuge für sechs Streubezirke, insgesamt 21 Leute sind für den Winterdienst im Einsatz. Verwendet wird Streusalz, das mit einer Lauge versetzt wird, damit es besser auf der Straße haften bleibt.
Und das Salz, was nun noch übrig blieb? Es sei kein Problem das zu lagern, sagt Tremel. Aber jetzt, im Mai, wird er es hoffentlich nicht mehr brauchen.