Seit gut drei Jahren wird in Neunkirchen an dem Baugebiet Kellerweg geplant und gefeilt. Mit elf zu acht Stimmen war es in der vergangenen Marktgemeinderatssitzung beschlossen worden. Doch nur wenige ...
Seit gut drei Jahren wird in Neunkirchen an dem Baugebiet Kellerweg geplant und gefeilt. Mit elf zu acht Stimmen war es in der vergangenen Marktgemeinderatssitzung beschlossen worden. Doch nur wenige Tage darauf, wurde der Beschluss ausgesetzt. Das gab es seit Jahren nicht mehr.
"Ich habe den Beschluss aussetzen lassen, um vom Landratsamt überprüfen zu lassen, ob es einen Fehler im Sachverhalt gibt", erklärt dazu der amtierende Bürgermeister Heinz Richter. Denn neben den schützenswerten Bäumen, die Richter nennt, gibt es noch ein anderes Problem bei dem Bebauungsplan. "Die eine Hälfte des Grundstücks ist im Bebauungsplan, die andere Hälfte ist außerhalb", erklärt der Bürgermeister.
Die daraus resultierenden Diskussionen drehten sich um die Auffassung, ob die andere Hälfte dann im Außenbereich liegt oder im unbebauten Innenbereich. Dieser Unterschied ist durchaus von Bedeutung, gelten dann doch unterschiedliche gesetzliche Voraussetzungen. "Seit drei Jahren arbeiten wir an der Bebauung des Grundstücks. Der Bauplan ist nicht schlecht", erklärt Richter.
Doch wozu gehört die eine Hälfte nun? Nach Meinung der SPD-Fraktion zum Außenbereich, die Verwaltung oder besser der Architekt hingegen findet, es handele sich um einen unbebauten Innenbereich. "Manche sind der Meinung, es füge sich nicht gut ein", erklärt Richter. Von seiner Fraktion hat nur Christian Boeckmann dagegen gestimmt.
Das Baugebiet liegt nach der Einmündung des Kellerwegs in den Bergweg links vor einem Anwesen. Auf dem Grundstück soll das bestehende Gebäude abgebrochen und ein Einfamilienhaus und sechs Doppelhaushälften in Richtung Weingasse und Großenbucher Straße gebaut werden. Das Baugebiet wird von oben erschlossen.
Boeckmann, der gerne hier mit dem Fahrrad unterwegs ist, sieht diese Erschließung von oben angesichts der neuen Verkehrskonzepte, die man erschließen möchte, als kontraproduktiv. "Als Radfahrer müsste man einen Riesenumweg von gut 300 Höhenmetern fahren."
Dagegen gestimmt hat auch die SPD. "Die SPD-Fraktion hat geschlossen gegen die Bauvoranfrage gestimmt, weil es sich um einen äußerst sensiblen Hangbereich mit starker optischer Wirkung aus dem Innerort heraus handelt, und sich unserer Ansicht nach das Grundstück nicht für eine Verdichtung eignet", erklärt Dritter Bürgermeister Andreas Pfister und nennt das Stichwort Bebauung "innen vor außen".