Kulmbach/Zwickau — Die fränkisch-sächsischen Beziehungen funktionieren - jedenfalls im kulturellen Bereich. Das bestätigte sich jetzt wieder beim Besuch ein...
Kulmbach/Zwickau — Die fränkisch-sächsischen Beziehungen funktionieren - jedenfalls im kulturellen Bereich. Das bestätigte sich jetzt wieder beim Besuch einer Delegation des Landkreises Kulmbach im Partnerlandkreis Zwickau. Der Crimmitschauer Ortsteil Blankenhain feierte am Wochenende gleich dreifach: Den 40. Jahrestag der Museumsgründung, den 35. Jahrestag der Museumseröffnung und den 10. Jahrestag der Ernennung zum Deutschen Landwirtschaftsmuseum.
Bereits zum siebten Mal gastierte das Trebgaster Ensemble auf dem Museumsgelände auf Schloss Blankenhain. Waren es bisher meistens die Kinderstücke, die im Schlosshof erfolgreich aufgeführt wurden, stand dieses Mal mit "Don Camillo und seine Herde" das letztjährige Erfolgsstück auf dem Programm.
Beim Finale, dem Lied des Gefangenenchors aus Nabucco, wurden die Schauspielerinnen und Schauspieler erstmals vom Bürgermeisterchor unterstützt.
"Alle Bürgermeister waren schon etwas nervös vor der Premiere ihres italienischen Liedes als Begleitung des Naturbühnen-Chores", gab der musikalische Leiter, Reinhard Holhut, zu. "Wir hatten nur einmal Gelegenheit, gemeinsam zu proben." Gerhard Schneider, Sprecher der Landkreis-Bürgermeister, stimmte ihm zu: "Dieses italienische Lied war für uns schon eine Herausforderung. Man muss die Bürgermeister ja erst einmal alle zusammenzubringen."
Von Beginn an Freunde
Landrat Christoph Scheurer unternahm einen Ausflug in die Geschichte dieses Landwirtschafts- und Freiluftmuseums, das kontinuierlich ausgebaut worden und heute zentraler Standort der Dokumentation der ostdeutschen Landwirtschaft ist. Als Glücksfall erwies sich dabei 1992 die Verpflichtung von Museumsdirektor Jürgen Knauss, der aus dem "Baby" einen "jungen, vorzeigbaren Erwachsenen mit Charakter" geformt hat.
Und der Landrat bestätigte: "Die Gastspiele der Naturbühne wollen wir nicht mehr missen. Sie haben einfach ein neues Flair in unseren Schlosshof gebracht."
Landrat Klaus Peter Söllner dankte für die Gastfreundschaft. "Es waren von Beginn an freundschaftliche Beziehungen, die wir zuerst mit dem Landkreis Werdau und aktuell mit dem Landkreis Zwickau haben." Söllner sieht darin das beste Instrument, die 1989/90 erworbene Freiheit zu verteidigen.
Bei ihrem Besuch wanderten die Bürgermeister zu einem historischen Besucherbergwerk, in dem vor 800 Jahren Silber, Blei und Kupfer abgebaut wurde.