Die Abschieds- und Willkommensgrüße waren voller Emotionen. Vor allem Pater Pieper hatte öfter mit den Tränen zu kämpfen. Er hat die Frankenwälder in sein Herz geschlossen. Obwohl er in seine Heimat zurückkehre, falle ihm der Abschied schwer.
Vom Frankenwald in die "Wüste"
Von der Melancholie konnte Pater Helmut Haagen etwas ablenken. Wieder einmal war es ihm gelungen, die Kirchenbesucher zu erheitern und ihnen Beifall zu entlocken. Als Geschenk für Pater Pieper hatte er einen aus Lebkuchenteig gebackenen Vater Abraham mitgebracht. Nach biblischer Überlieferung zog dieser mit 75 Jahren aus in die Wüste. Weil Pater Pieper als 75-Jähriger ins Ruhrgebiet zieht, bekam er auch einige Flaschen Frankenwein mit auf den Weg, um nicht wie Abraham in der Wüste dürsten zu müssen.
Anders ergehe es Bruder Rudolf Welscher, der von Sachsen in die Genussregion Oberfranken zurückkehre. Er kenne sich gut aus im Frankenwald und mit Bier, Bratwürsten und Blasmusik. Sein Credo laute daher eher statt beten und arbeiten "beten und feiern".
Landrat Klaus Löffler freute sich über den nahtlosen Übergang am Oblatenkloster und dankte Pater Pieper für sein segensreiches Wirken in sechs Jahren im Frankenwald. Er ging auf die Predigt von Pater Provinzial Rehbock ein. Mut, Optimismus und Miteinander seien Werte, die für Staat und Kirche gleichermaßen gelten. Pater Pieper haben in den sechs Jahres seelsorgerlichen Wirkens Spuren in den Herzen der Frankenwälder hinterlassen.
Zweite Bürgermeisterin Angela Hofmann entbot Dank und Wertschätzung Pater Werner Pieper gegenüber und ein herzliches Willkommen der Stadt Kronach an Pater Rudolf Welscher. Sie hob die Bedeutung des Klosters für die katholischen Christen in Kronach und darüber hinaus hervor.
Dankbar für die Zuneigung
Für die Pfarrei St. Johannes der Täufer Kronach entbot Pastoralreferentin Birgitta Staufer die Dankes- und Grußworte. Betriebsseelsorger Eckhard Joe Schneider dankte auch im Namen der Katholischen Erwachsenenbildung, und der Katholischen Arbeitnehmer Bewegung für sechs Jahre gute Zusammenarbeit in Untermiete. Pater Pieper s habe immer für gute Atmosphäre und gutes Betriebsklima in den Einrichtungen des Klosters gesorgt.
Der neue Rektor Pater Rudolf Welscher freute sich nach zwölf Jahren in Sachsen, wo der Mitgliederschwund katholischer Christen enorm ist, wieder in einer katholisch geprägten Region wirken zu dürfen. Geboren ist er in Presseck, seine Mutter kommt aus Erlangen, sei also echt fränkisch, schmunzelte er.
Pater Pieper gehörte das Schlusswort. Er fühle sich reichlich beschenkt, nicht nur wegen der Geschenke, sondern wegen der Zuneigung der Christen im Frankenwald zum Glauben. eh