Josef Hofbauer Es ist wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis die Forchheimer Folienfabrik Infiana einen neuen Besitzer bekommt. Zu eventuellen Übernahme-Verhandlungen wollte sich Thorsten Franke, Mitg...
Josef Hofbauer Es ist wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis die Forchheimer Folienfabrik Infiana einen neuen Besitzer bekommt. Zu eventuellen Übernahme-Verhandlungen wollte sich Thorsten Franke, Mitglied der Geschäftsleitung und Leiter der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit beim Mehrheitseigentümer, der Deutschen Beteiligungs-AG, aber nicht äußern: "Wir kommentieren solche Dinge grundsätzlich nicht."
Allerdings steht auf der Homepage der börsennotierten Deutschen Beteiligungs-AG (DBAG): "Das Unternehmen investiert in gut positionierte mittelständische Unternehmen mit Entwicklungspotenzial." Wörtlich heißt es bei der Erläuterung des Geschäftsmodelles: "Wir begleiten unsere Portfoliounternehmen und deren Entwicklungsprozess als partnerschaftlich orientierter Finanzinvestor üblicherweise vier bis sieben Jahre lang. Dabei verfolgen wir das Ziel, den Wert der Unternehmen zu steigern." Dazu erklärt Thomas Franke: "Wir prüfen ständig, wo wir bei der Weiterentwicklung unserer Unternehmen stehen." Dabei würden alle Optionen auf den Prüfstand gestellt.
Mit anderen Worten: Als die DBAG im Dezember 2014 exakt 23,7 Millionen Euro Eigenkapital in das Unternehmen Infiana investierte und sich mit 92,7 Prozent am Unternehmen beteiligte, war klar, dass dies ein finanzielles Engagement auf Zeit sein würde. Auch das ist auf der Homepage des Unternehmens nachzulesen. "Mit der Beendigung der Beteiligung zum passenden Zeitpunkt und in einer gut abgestimmten Art und Weise realisieren wir die Wertsteigerung der Portfoliounternehmen. Sie setzen ihre Entwicklung dann in anderer Konstellation fort, zum Beispiel mit einem strategischen Partner aus der Industrie, einem anderen Finanzinvestor oder als börsennotierte Gesellschaft", wird das Geschäftsmodell erläutert .
Soll heißen: Wo Rauch ist, da ist auch Feuer. Dafür sprechen die Investitionen des Unternehmens, das allein am Standort Forchheim rund 750 Mitarbeiter beschäftigt. Der globale Wachstumsplan ist umgesetzt, die Produktionskapazitäten in Malver (Pennsylvania) wurden ausgeweitet. In Forchheim investierte das Unternehmen 2016 rund 20 Millionen Euro in den Maschinenpark.
Begehrenswerte "Braut"
Und: Infiana gehört mit 40 Auszubildenden zu den größten industriellen Ausbildern der Region. Die Umsatzzahlen kletterten von 197 Millionen Euro im Jahr 2016 auf 227 Millionen im vergangenen Jahr. Analysten gehen davon aus, dass diese Marke heuer erneut übertroffen wird.
Das Unternehmen steht also hervorragend da. Eine Braut, die etwas mitbringt in eine Ehe. Wer als Bräutigam in Frage kommt, darüber wird strengstes Stillschweigen bewahrt. Die Forchheimer Wirtschaftsförderer Victor Naumann (Stadt Forchheim) und Andreas Rösch (Landkreis) sind dabei außen vor. Solche Entscheidungen fallen nicht auf kommunaler Ebene, betont Victor Naumann.