Die Landesbaudirektion in Ebern wächst und bezieht ein neues Interimsgebäude am Marktplatz. Bis der geplante Neubau zur Verfügung steht, wird es wohl noch etliche Jahre dauern. Aber die Verhandlungen kommen voran.
Eckehard Kiesewetter Ebern — Die Landesbaudirektion hat weitere Räume in Eberns Innenstadt angemietet. Zum 1. November wird sie Büros in ihrem neuen Nebengebäude im Anwesen Marktplatz 20 (Stammhaus der Schreinerei Schmitt und früheres Optikgeschäft Grund), einem ebenfalls repräsentativen Fachwerkhaus an der Westfront des Platzes, beziehen. Den Zuwachs hat Johannes Nolte, der Präsident der Staatlichen Behörde, dem FT auf Anfrage bestätigt, nachdem noch im Somer von räumlicher Enge im Rathaus und von einem "Mietnotstand" die Rede war.
Zuwachs aus Nürnberg
Die neuen Räume umfassen seinen Angaben zufolge insgesamt rund 123 Quadratmeter und werden elf Mitarbeitern Platz bieten. Aktuell wird dort hinter verblendeten Schaufenstern eifrig gewerkelt, um alles vorzubereiten. "Bereits Anfang November werden dort zwei Mitarbeiter einziehen, die derzeit noch in Nürnberg ihren Arbeitsplatz haben", berichtet Behördenchef Nolte.
Mit dem eher humoristisch gemeinten "parkinsonschen Gesetz", wonach Verwaltung grundsätzlich dazu neigt, sich hemmungslos auszudehnen", hat das alles nichts zu tun. Aber die Landesbaudirektion braucht einfach Platz - viel mehr jedenfalls, als das alte Rathaus in Ebern zu bieten hat. Dort hatte die staatliche Behörde sich 2016 einquartiert und einen sogenannten "Brückenkopf" errichtet, als erster Schritt bis zum kompletten Umzug von Nürnberg in die Haßberge-Stadt.
Die staatliche Behörde, die aus der Autobahndirektion Nürnberg ausgegliedert und zur selbstständigen Behörde erhoben wurde, ist für alle Liegenschaften des Bundes im Freistaat zuständig.
Für die Eberner stellt ihre Ansiedlung eine Art Kompensation für den Verlust der Bundeswehrkaserne dar. Die Stadt profitiert von einer Initiative der bayerischen Regierung ("Heimatstrategie"), die staatliche Stellen in die Peripherie verlagert. Rund 100 qualifizierte Arbeitsplätze sollen den Angaben zufolge eines Tages entstanden sein, wenn die Verlagerung komplett abgeschlossen ist.
Aktuell sind 27 Personen am Marktplatz beschäftigt, im November dann 29 - doch der entscheidende Schritt wird mit dem Neubau kommen.