Der Ort der Präsentation erscheint auf den ersten Blick verwegen: Die Bürgermeister der Ochsenkopfregion haben in dieser Woche am Nürnberger Hauptbahnhof ihre Skisaison eröffnet. Genauso gut könnten die Forchheimer das erste Fass ihres Annafestes auf dem - sagen wir - Bamberger Domplatz anstechen.
Immerhin: In der Metropole der Region liegt fast genauso viel Schnee wie im Fichtelgebirge: keiner. Doch das Hissen der sogenannten Winterflagge in Nürnberg beruht auf einer Tradition: 1908 fuhren die ersten Skizüge vom Nürnberger Hauptbahnhof in den Nordosten Frankens. Zum Zeichen, dass Schnee lag und die Eisenbahn dampfte, wurde über Jahre hinweg eine Winterflagge am Nürnberger Hauptbahnhof gehisst. Die Sorge, dass die weiße Fahne vor lauter Schnee nicht zu sehen ist, muss heutzutage keiner haben. Witterungsbedingt soll die Saison im Fichtelgebirge auch erst am Freitag nächster Woche starten. Ob dann auf dem Ochsenkopf mehr Schnee als auf dem Forchheimer Weihnachtsmarkt liegt?
Die traditionelle Wintersport - Hochburg Peking hat sich doch auch für die Ausrichtung der Olympischen Winterspiele 2022 beworben. Daß es dort auch keinen Schnee (und wenn, dann schwarzen), und zuzüglich keine Berge gibt, macht doch erstmal nix. Da sollen dann die 'Bergsportler' nicht per Dampflok sondern per Hochgeschwindigkeits - Superzug in die Berge gekarrt werden.