Abschied unter freiem Himmel

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Bei einer Beisetzung dürfen auch zu Coronazeiten 15 Personen den Andachtsplatz nutzen - mit entsprechendem Abstand. Foto: RainerLutz
Bei einer Beisetzung dürfen auch zu Coronazeiten 15 Personen den Andachtsplatz nutzen - mit entsprechendem Abstand. Foto: RainerLutz
 

Trauerfeiern dürfen nicht in gewohntem Rahmen stattfinden. Auch für den Ruhewald Schloss Tambach gibt es Einschränkungen. Doch in gewissem Umfang kann dort zumindest der Andachtsplatz für Trauergäste genutzt werden.

Die Einschränkungen wegen der Ausbreitung des Coronavirus erschweren das tägliche Leben in vielen Bereichen. Eheschließungen im kleinsten Kreis sind nicht, was sich junge Paare für den wichtigsten Tag in ihrem Leben vorgestellt haben. Väter müssen bangen, bei der Geburt ihres Kindes dabei sein zu dürfen. Selbst der letzte Weg, der ins Grab, sieht oft nicht mehr so aus, wie es sich die Hinterbliebenen gewünscht hätten.

Das gilt auch für den Ruhewald, wenngleich dort der Betrieb durchaus weiter geht. "Wir können auch Interessenten über das Gelände führen, nur eben nicht mehr in Gruppen", erklärt Friederike Reuß, die Ansprechpartnerin für den Ruhewald. Zwar kann der Andachtsraum zurzeit nicht genutzt werden, weil dort die Menschen zu nah beieinander sitzen würden. Doch auf dem Andachtsplatz sind Beisetzungen noch immer mit bis zu 15 Personen möglich. "So lange das Wetter gut ist, haben wir damit eine würdevolle Alternative", sagt Friederike Reuß.

Da es im Ruhewald nur Urnenbeisetzungen gibt, besteht auch die Möglichkeit, mit der Trauerfeier eine Weile zu warten. Auch davon machen Betroffene Familien Gebrauch, die hoffen, dass die Beschränkungen für Begegnungen bald wieder gelockert oder aufgehoben werden. Ihnen geht es darum, dass auch alle mit dabei sein dürfen, die von dem Verstorbenen Abschied nehmen möchten.

Doch auch zurzeit finden Beisetzungen statt. "Zu uns kommen oft auch Leute, die eben gerade im aller kleinsten Kreis beigesetzt werden wollen", sagt Friederike Reuß. Für sie gibt es dann wenig Einschränkungen. "Bestatter, Pfarrer oder Trauerredner kommen nach wie vor zu uns heraus", erklärt Friederike Reuß. Für einen Erdwurf am offenen Urnengrab kann derzeit keine Schaufel angeboten werden. Weil die ja von verschiedenen Personen angefasst werden müsste. Alternativ können Trauergäste aber einen kleinen Blumenstrauß mitbringen und ins Grab werfen. "Manche greifen auch einfach mit der Hand ein wenig Erde und werfen sie hinein", sagt Friederike Reuß.

Wer sich vor Ort über den Ruhewald informieren möchte kann das auch nach wie vor. "Unsere Informationsführungen Mittwoch und Samstag 14 Uhr werden weiter stattfinden, allerdings nur bis zu einer Gruppengröße von maximal zwei Personen. Darum ist es zwingend nötig, sich zu der Infoführung anzumelden", betont Friederike Reuß. Sie hat aber noch ein anderes Informationsangebot: "Wir bieten auch telefonische Beratungen an, gerne filmen und fotografieren wir Bäume und lassen Sie den Interessenten per Mail zukommen." Eine Möglichkeit vor allem auch für Interessenten, die eine weite Anfahrt ins Coburger Land hätten.