113 Mitarbeiter nutzen Jobbörse

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Bezirkstagspräsident Günther Denzler (CSU) hat den Betroffenen vertragliche Besitzstandswahrung zugesagt. Foto: Barbara Herbst
Bezirkstagspräsident Günther Denzler (CSU) hat den Betroffenen vertragliche Besitzstandswahrung zugesagt. Foto: Barbara Herbst

In Kutzenberg laufen die ersten Schritte für die Schließung von zwei Abteilungen. Pläne für eine Verlagerung liegen schon beim Gesundheitsministerium in München.

Zwischenbilanz im Bezirksklinikum - die Umsetzung der Pläne, dort die Orthopädie und die Thoraxchirurgie zu schließen, zeigt erste konkrete Auswirkungen. Für die Mitarbeiter fand in der vergangenen Woche eine Jobbörse statt, bei der sie neue Berufsangebote erhalten konnten. Wir sprachen dazu mit Bezirkspressesprecher Christian Porsch.

FT: Die Berufsbörse in Kutzenberg ist zu Ende gegangen. Wie sieht das vorläufige Ergebnis aus?
Christian Porsch: Wir sind mit den Ergebnissen sehr zufrieden. Der Großteil der betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat das Gesprächsangebot angenommen. Die Gespräche sind allesamt sachlich verlaufen, in gutem Einvernehmen mit dem Personalrat und unter Beteiligung des Personalrats. Das Gesprächsangebot der GeBO (Gesundheitseinrichtungen des Bezirks Oberfranken) haben 113 Mitarbeiterinnern und Mitarbeiter genutzt.
Unsere Kooperationspartner berichten ebenfalls von guten Gesprächen und von 62 (Sozialstiftung Bamberg) bzw. 76 (Juraklinik Scheßlitz) Interessenten. Daraus resultierten 142 Bewerbungen auf offene Stellen in den Kliniken der Gesundheitseinrichtungen des Bezirks Oberfranken, der Sozialstiftung Bamberg und der Gemeinnützigen Krankenhausgesellschaft Bamberg.
Das Fenster für diese Bewerbungen ist noch geöffnet, um auch den aktuell erkrankten und im Urlaub befindlichen Mitarbeitern eine Beteiligungsmöglichkeit zu geben. Daher handelt es sich hier nur um einen ersten Zwischenstand.

Wieviele Personen in welchen Abteilungen in Kutzenberg sind von den Umstrukturierungsplänen betroffen?
Insgesamt sind 115 Vollzeitkräfte direkt betroffen, vor allem in den Bereichen Orthopädie und Thoraxchirurgie. Unmittelbar von der Verlagerung der beiden Bereiche ist auch die Anästhesie betroffen, da die OP-Bereiche durch die Verlagerungen wegfallen. Die Stellen teilen sich rund 180 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die direkt oder indirekt von den Verlagerungen betroffen sind und zur Arbeitsplatzbörse eingeladen waren.

Für wieviele könnte der Bezirk in eigenen Einrichtungen Alternativen anbieten?
Wir können für mindestens die Hälfte aller betroffenen Mitarbeiter Stellen in eigenen Einrichtungen der GeBO (Gesundheitseinrichtungen des Bezirks Oberfranken) anbieten.

Wann sollen die Orthopädie und die Thoraxchirurgie geschlossen werden?
Die Verlagerung der beiden Bereiche ist noch für dieses Jahr vorgesehen. Jedoch muss der Krankenhausplanungsausschuss noch zustimmen.

Wie weit ist man mit dem gemeinsamen Antrag für den Krankenhausplanungsausschuss?
Der Antrag ist bereits beim Gesundheitsministerium in München eingegangen. Das Gesundheitsministerium bereitet die Sitzungen des Krankenhausplanungsausschusses vor.

Bezirkstagspräsident Günther Denzler hat allen Betroffenen eine Besitzstandswahrung zugesagt. Wie kann der Bezirk dies umsetzen?
Die bisherigen Beschäftigungszeiten bzw. Erfahrungsstufen werden von uns und unseren Kooperationspartnern beim Abschluss neuer Arbeitsverträge tariflich berücksichtigt, dies nennt man Besitzstandswahrung. Im anschließenden Arbeitsverhältnis bewegen sich die Mitarbeiter in der Vergütungsstruktur des (neuen) Arbeitgebers. Die Arbeitsbedingungen der Sozialstiftung Bamberg richten sich beispielsweise bereits jetzt vollständig nach dem TVöD.
Das Interview führte Tobias Kindermann