Sturmtief "Sabine" wütete: Nachdem der Orkan bereits am Sonntag erste Schäden in Norddeutschland verursacht hat, bewegte er sich am Montag über Süddeutschland. Auch in Franken tobte der Sturm - Schulen hatten geschlossen, Züge standen still. Der Tiergarten Nürnberg und sämtliche Friedhöfe in Nürnberg wurden am Montag geschlossen.
Mann wird in Unterfranken von Dach geweht - schwere Verletzungen
Am Montagnachmittag ist ein 41-Jähriger bei einem Betriebsunfall in Ostheim v.d. Rhön schwer verletzt worden. Das teilte die Polizei am Dienstag mit. Offenbar war der Mann von einer starken Windböe erfasst worden und vom Dach einer Biogasanlage in die Tiefe gestürzt. Die Polizeiinspektion Mellrichstadt ermittelt.
Gegen 13.40 Uhr führte der 41-Jährige Wartungsarbeiten an der Lüftungsanlage einer Biogasanlage durch. Als er zu diesem Zweck auf dem Dach stand, wurde er von der Windböe erfasst. Er rutschte aus und stürzte etwa vier Meter in die Tiefe.
Der Firmenangestellte aus Erlangen erlitt bei dem Sturz eine Rückenverletzung. Er wurde vom Rettungsdienst versorgt und in ein Krankenhaus gebracht. Nach den vorliegenden Erkenntnissen ist die Verletzung des Mannes nicht lebensbedrohlich.
Auch in Nürnberg wurde ein 20-Jähriger schwer verletzt, als eine Böe einen Anhänger gegen ihn schleuderte. Hier halten wir Sie über aktuelle Meldungen und Warnungen zu "Sabine" auf dem Laufenden.
Tief "Sabine" wütet in Oberfranken - Polizei zieht Zwischenbilanz
Sturmtief "Sabine" sorgt mit Sturmböen deutschlandweit für massive Einschränkungen im Flug- und Bahnverkehr. Schulen und Kindergärten blieben am Montag geschlossen. Die Polizei Oberfranken zieht für den Zeitraum zwischen Sonntagabend und Montagnachmittag trotz vieler Einsätze eine weitestgehend positive Zwischenbilanz, heißt es in einer Pressemitteilung des Polizeipräsidiums Oberfranken.
Demnach kam es zwischen 3 Uhr und 15 Uhr am Montag zu gut 300 Notrufen. Die Einsatzzentrale verbuchte über 320 Einsätze, die in Zusammenhang mit dem Orkantief stehen. Großteils handelte es sich dabei um Verkehrsbehinderungen durch herabgerissene Äste oder umgestürzte Bäume, die zwar die Straßen blockierten, aber ohne Verletzte schnell von den Feuerwehren und Straßenmeistereien beseitigt werden konnten. Darüber hinaus beschäftigten umgewehte Bauzäune, Toilettenhäuschen, Trampoline und Mülltonnen sowie gelöste Teile von Dacheindeckungen die Einsatzkräfte.
Zirkuszelt bricht zusammen: Ponys entlaufen
In Stadtsteinach (Landkreis Kulmbach) brach am Montagvormittag das Stallzelt eines dort gastierenden Zirkus zusammen. Wie die Polizei mitteilte, erlitt dadurch glücklicherweise niemand Verletzungen. Auch die entlaufenen Ponys blieben unversehrt und befinden sich inzwischen wieder in Sicherheit.
Sturmböe weht Kleinwagen von der Fahrbahn
Auf Oberfrankens Straßen kam es indes zu einigen witterungsbedingten Verkehrsunfällen, bei denen zwei Personen verletzt wurden: Gegen 6.20 Uhr wehte eine Sturmböe auf der Staatsstraße St2244 zwischen Altendorf und Neuses a.d. Regnitz im Landkreis Bamberg einen Kleinwagen von der Fahrbahn. Die Fahrerin zog sich dabei leichte Verletzungen zu.
Kurz vor 7 Uhr fuhr ein 27-jähriger Radfahrer in Hof über ein umgewehtes Verkehrszeichen, das auf dem Radweg entlang der Ernst-Reuter-Straße lag. Der junge Mann stürzte und erlitt Prellungen.
Verkehrsunfälle: Fahrzeuge kollidieren mit umgestürzten Bäumen
Bereits gegen 5 Uhr warf der Seitenwind den Anhänger eines Kleinlasters auf der Autobahn A70 zwischen Scheßlitz und dem Autobahnkreuz Bamberg um. Das Zugfahrzeug blieb zwar stehen und der Fahrer unverletzt, es kam jedoch zu zeitweisen Verkehrsbehinderungen auf dem rechten Fahrstreifen.
Bei acht weiteren Verkehrsunfällen kollidierten Fahrzeuge mit umgestürzten Bäumen, wobei ein Gesamtsachschaden im mittleren fünfstelligen Bereich entstand.
Nürnberg: Fünf Verletzte und ein Schwerverletzter
Bereits sechs Verletzte gab es im Großraum Nürnberg aufgrund des Sturmtiefs "Sabine", berichtete die Polizei Mittelfranken am Montagnachmittag. Im Kreis Erlangen-Höchstadt traf es einen 20-jährigen Mann am schlimmsten: Der Fußgänger wurde von dem Anhänger eines vorbeifahrenden Autos am Kopf getroffen. Der Anhänger wurde zuvor von einer Windböe erfasst und auf den Gehweg geschleudert. Weiter Verletzungsursachen waren umstürzende Bäume und umgerissene Fahrzeuge.