Bei der Bäcker-Weltmeisterschaft konnten sich zwei Unterfränkinnen den zweiten Platz sichern. Im Zuge der Veranstaltung sind weitere Betriebe aus Franken ebenfalls ausgezeichnet worden.
Von Sonntag (18. Mai 2025) bis Mittwoch (21. Mai 2025) fand in Düsseldorf die Internationale Bäckereiausstellung (iba) statt. Der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks bezeichnet die Veranstaltung als die "führende Weltmesse für Bäckerei, Konditorei und Snacks". Auf der iba wurde auch dieses Jahr wieder der "iba UIBC Cup of Bakers" - die Weltmeisterschaft im Bäckerhandwerk - ausgerichtet.
Die beiden Bäckermeisterinnen Lea Wagner, vom Bäckerladen in Aschfeld (Landkreis Main-Spessart), und Johanna Lenhardt, von der Bäckerei Lenhardt in Oberelsbach (Landkreis Rhön-Grabfeld), haben dabei besonders gut abgeliefert und konnten sich den Vize-Weltmeistertitel sichern. Neben den beiden wurden im Zuge der Messe auch noch einige weitere Bäckereibetriebe aus Unterfranken ausgezeichnet. Lea Wagner ist "noch immer überglücklich über das Ergebnis", wie sie im Gespräch mit inFranken.de berichtet hat. Indes hat sich eine überforderte Bäckerin aus der Bamberger Region mit einem Appell an ihre Kunden gewendet.
"Sehr zufrieden" mit den Produkten: Unterfränkinnen sind Vize-Weltmeister bei Bäcker-WM
Bei der Bäcker-WM traten jeweils Zweierteams aus den Nationen Deutschland, Niederlande, Frankreich, Island, Jordanien und Schweden gegeneinander an. Das Thema beim diesjährigen Bakers Cup lautete "Kunst", wozu alle Teams ein essbares Schaustück und Kleingebäck, also Brötchen, Brote und Plundergebäcke, herstellen mussten. Wagner und Lenhardt haben sich hier etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Sie widmeten ihre Gebäcke den Märchen der Gebrüder Grimm, wie Wagner erklärt: "Wir haben uns thematisch auf deutsche Kunst bezogen und das ganze auf die Kunst in Worten gemünzt".
Ihre Kleingebäcke haben die fränkischen Bäckermeisterinnen beispielsweise Rapunzels Zopf oder dem Wunschbrunnen nachempfunden. Für ihre Kreationen hatten sie insgesamt zwei Tage Zeit. Am Sonntag durften die Bäckerinnen eine Stunde lang Vorbereitungen für den nächsten Tag treffen, am Montag ging der Wettkampf dann so richtig los. Von 8 bis 15.30 Uhr mussten die sechs Zweierteams in gläsernen Backstuben ihre Gebäcke und Schaustücke anfertigen, danach war noch eine halbe Stunde Zeit zum Anrichten. Dann wurden die Kreationen von einer Jury bewertet - mit großem Erfolg für die beiden Unterfränkinnen.
"Bei uns war vorher viel Nervosität und Druck, den man sich natürlich selbst macht. Aber hinterher sind wir mehr als nur glücklich über das Ergebnis", erklärt Lea Wagner. Sie und ihre Teamkollegin hatten nicht mit diesem Erfolg gerechnet, fügt die Bäckerin hinzu: "Wir haben uns vorher eher Sorgen darum gemacht, was ist, wenn wir einen schlechten Platz belegen". Die beiden seien "sehr zufrieden" mit ihren gefertigten Produkten. Das Team aus Frankreich konnte als Einziges noch mehr überzeugen als das Deutsche und holte sich laut Wagner "verdient" den Weltmeistertitel.
Durch deutsche Meisterschaft für WM qualifiziert: Bäckerinnen kennen sich bereits länger
Im letzten Jahr konnten sich Wagner und Lenhardt durch den Sieg der deutschen Meisterschaft für die Bäcker-WM qualifizieren. "Für die Weltmeisterschaft haben wir dann eineinhalb Jahre lang trainiert", erklärt Wagner. In diesem Zeitraum haben sich die zwei Fränkinnen regelmäßig getroffen und zusammen "alles Mögliche ausprobiert", dazu gehöre auch, dass etwas mal überhaupt nicht klappt. Die beiden kennen sich jedoch schon etwas länger.
Lea hatte 2019 mit ihrer Ausbildung zur Bäckerin begonnen, nachdem sie bereits eine Ausbildung zur Konditorin abgeschlossen hatte. Ihre Teamkollegin Johanna habe zur gleichen Zeit die gleichen Ausbildungen absolviert, nur in umgekehrter Reihenfolge: "Johanna wollte schon immer Bäckerin werden". In der Meisterschule war das Team dann gemeinsam auf einem Zimmer. "Da kam dann auch die Idee, dass wir uns zur deutschen Meisterschaft anmelden", schildert die Bäckerin aus Aschfeld. Doch sie und ihre WM-Partnerin sind nicht die einzigen aus Unterfranken, die bei der iba erfolgreich waren.