In Franken geht man "auf den Keller" - und nicht in den Biergarten. Was hat es damit auf sich? Wir erklären, woher der Ausdruck kommt und was du bei deinem nächsten Bierkeller-Besuch beachten solltest.
Grundwissen rund um die fränkischen Bierkeller
"Auf den Keller gehen": Was das eigentlich bedeutet
Das sind die besten Bierkeller der Region
Schon seit mehreren Jahrhunderten sind Bierkeller fester Bestandteil der fränkischen Kultur. Nach Dienstschluss, als Ziel einer langen Wanderung, zur Feier oder einfach so: Es gibt viele Anlässe, um "auf den Keller" zu gehen und eine frisch gezapftes Bier oder eine ordentliche Brotzeit zu genießen. Warum Bierkeller in Franken so beliebt sind und was du bei einem Besuch beachten musst, erklären wir hier. 11 Geheimtipps zu schönen Bierkellern und Biergärten in Franken gibt es hier.
Darum heißt es in Franken "Bierkeller" - und nicht "Biergarten":
Woher kommt eigentlich das Wort "Bierkeller"? Um Bier länger haltbar zu machen, ist eine Lagerung bei kühlen Temperaturen nötig. Die ersten Brauereien und Bierlokale verfügten früher noch nicht über hochmoderne Kühlanlagen. Stattdessen lagerten sie das Bier in großen Kellern - von denen in Franken auch heute noch einige in Betrieb sind.
Auf der Freifläche über dem Keller errichteten einige Brauereien schließlich einen Schankbetrieb. Besucher gingen also wortwörtlich "auf den Keller". Diese Redewendung hat sich bis heute gehalten - genau wie der Begriff "Bierkeller" selbst. Ein typisch fränkischer Bierkeller besteht aus dem Kellerhaus am Eingang zum Lagerkeller, aus welchem Getränke und Brotzeiten (und inzwischen häufig auch warme Speisen) gereicht werden. Daneben gibt es eine mit Bierbänken bestückte Schankfläche.
In den restlichen bayerischen Regionen ist eher der Begriff "Biergarten" gebräuchlich. Im weiteren Sinn wird die Bezeichnung Biergarten auch für andere gastronomische Einrichtungen im Freien verwendet.
Eigenes Essen auf den Keller mitbringen: Was ist erlaubt?
Wer auf den Keller geht, bringt gerne auch eine eigene Brotzeit mit. Das ist in Bayern nicht unüblich - und hat eine lange Tradition. Doch woher kommt der Brauch? Die Geschichte dieser Tradition reicht zurück bis ins frühe 19. Jahrhundert. König Maximilian I. verabschiedete im Jahr 1812 die erste bayerische Biergartenverordnung.
Diese zwang Biergärten dazu, "ihre Gäste dortselbst mit Bier und Brod zu bedienen". Seither ist es in Biergärten und Bierkellern erlaubt, eine eigene Brotzeit mitzubringen. Biergärten haben zudem das Recht, Brotzeiten zum Verkauf anzubieten. Oft gibt es zwei verschiedene Bereiche auf dem Keller, die sich zum Beispiel durch unterschiedliche Biertischgarnituren kennzeichnen: In einem Tischbereich des Biergartens dürfen mitgebrachte Speisen verzehrt werden, der andere Bereich wird bewirtet. Daneben gibt es in der Regel eine Schenke für die Getränke und eine Bude, die einfache Speisen wie Brezen, Gerupften oder Wurstsalat verkauft.
Der Verzehr von (kleinen) Brotzeiten ist also grundsätzlich gestattet - allerdings gibt es dabei einige Regeln zu beachten. Das Mitbringen von ganzen Speisen beispielsweise ist nicht erwünscht: "Sie dürfen jetzt im Biergarten kein Lamm grillen oder Ihre Suppe auf dem Gaskocher aufwärmen", scherzte Alois Knechtskern, Geschäftsführer im Münchner Augustiner-Biergarten im Gespräch mit Bayern1.
Die schönsten Bierkeller und Biergärten in Franken
Praktisch in allen Regionen Frankens lassen sich Bier und Brotzeit auf vielen verschiedenen Bierkellern oder -gärten genießen. Deshalb haben wir die besten Adressen aus deiner Region herausgesucht:
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