Anwohner in Kersbach wehren sich erfolgreich gegen den hohen Zaun, der ihr Grundstück vom Spielplatz der Schule trennt.
Forchheim Das sei "wie Stadelheim", sagt eine Anwohnerin, deren Haus neben der Kersbacher Schule liegt. Seit ein sogenannter Ballfangzaun ihr Grundstück vom Spielplatz der Schule trennt, fühle sie sich an ein Gefängnis erinnert.
"Es tut mir weh, wenn ich das sehe", sagt die Anwohnerin. Nicht nur wegen der Hässlichkeit des 5,10 Meter hohen Zaunes; sondern auch wegen der Vorstellung, eines der spielenden Schulkinder könnte gegen den Zaun prallen. Und sich an einem der scharfkantigen "T-Träger" verletzten, der die Stabmatten verbindet.
Die Nachbarn der Schule protestieren seit Monaten gegen den Zaun. Weil er zu hoch und zu massiv, und weil er ohne Genehmigung gebaut worden sei. Am Montag gingen die Stadträte im Bauausschuss auf die Mindestforderung der Anwohner ein: Die Höhe des Ballfangzaunes wird um einen Meter reduziert.
Oberbürgermeister Uwe Kirschstein (SPD) und Stefan Schelter, der Chef des Bauordnungsamtes, erinnerten nochmal daran, dass der Zaun der Bauordnung entspreche. Es gehe um die Sicherheit der Schüler, der Zaun soll verhindern, dass ein Ball auf die Straße fliegt und die Schüler hinterherrennen.
"Sowohl die Höhe als auch der Abstand zu den Nachbarn passen", betonte Stefan Schelter. Auch das anfängliche "Scheppern des Zaunes" sei beseitigt worden .
Holger Lehnard (CSU), der als Lehrer selbst viele Jahre spielende Schüler auf dem Schulhof beaufsichtigt hat, meinte: Ein drei Meter hoher Zaun wäre völlig ausreichend gewesen. Und wenn mal ein Ball drüber fliege, sei es ohnehin nicht ein Schüler, sondern der Lehrer, der ihn hole.
Durch die Bank waren sich die Lokalpolitiker einig, dass der Zaun auf 4,10 Meter gekürzt wird. Manfred Mauser (FBF) prangerte an, dass der Zaun nicht von vorneherein in dieser Höhe geplant worden sei: "Man hätte sich viel Geld und Ärger sparen können."