Wieder ein neuer Tag, wieder eine neue Stadt: Frank Ortloff erkundet die nächste Spielstadt - Recife.
A m Morgen erwartete ich meine Vermieterin wegen dem Wlan-Problem. Eigentlich - erschienen ist sie allerdings nicht. Also habe ich angefangen, Kennwort-Varianten einzugeben. Und schon, mit einer letzten Null weniger, war die Verbindung aufgebaut. Mit der Genauigkeit haben es die Brasilianer scheinbar nicht ganz so. Später machte ich mich auf den Weg zum Hauptplatz. Am "Marco Zero" sollte eigentlich auch das Fanfest stattfinden. Eigentlich - es war keiner da. Dazu kam aber ein unangenehmer Duft nach abgestandenem Wasser, der Beinamen "Klein Venedig" ist durchaus verdient. Pünktlich, als es heftig zu regnen begann, suchte ich mir ein Restaurant. Da es gar nicht mehr aufhören wollte, blieb ich hier einfach während dem ersten Spiel sitzen. Später machte ich mich dann aber doch noch einmal auf die Suche: Am "Marco Zero" begegnete ich drei Meter hohen brasilianischen Fußballfiguren. Intuitiv lief ich hinterher und kam am Fanfest raus.
Dieses war bei Weitem nicht so schön gelegen wie in Fortaleza und Salvador, dafür war hier die Stimmung vor dem Brasilienspiel eindrucksvoller. Auf Eingangskontrollen wurde komplett verzichtet.
Ich hatte das "Glück" hinter einer Gruppe Teenie-Mädels zu stehen, die sich erst die Kante gaben, um dann während des Spiels bei jeder noch so kleinen Aktion in hysterisches Schreien zu verfallen.
Der Höhepunkt geschah nach dem 1:0. Unmittelbar gingen Kanonenschläge in die Luft - im Vergleich dazu sind unsere Silvesterkracher ein wahrer Witz. Sofort ist die Polizei ausgerückt.Hätten Sie mal lieber vorher kontrolliert...
Frank Ortloff aus Dormitz berichtet exklusiv im FT von seinen Erfahrungen bei der WM in Brasilien.