Die Gemeinde Weißenohe kann ihre Investitionen in diesem Jahr auch ohne eine Kreditaufnahme finanzieren. Der Haushaltsplan wurde einstimmig verabschiedet.
Die Gemeinde Weißenohe steht gut da. Zum siebten Mal in Folge kommt die Gemeinde ohne eine Kreditaufnahme aus. Der Schuldenstand konnte weiter reduziert werden und beträgt am Ende dieses Jahres noch 351 981,49 Euro. Das ist eine Pro-Kopf-Verschuldung in Höhe von 309,84 Euro. "Das ist weit unter dem bayerischen Durchschnitt", erklärte Kämmerer Ernst Steinlein.
"Wir haben versucht, im Vermögenshaushalt alles aufzunehmen, was besprochen wurde. Alle laufenden Projekte können wir umsetzen und hoffen, dass das auch in den nächsten Jahren so ist", betonte Bürgermeister Rudolf Braun (WGA). Der Coronavirus und der Hype um ihn seien "eine gefährliche Geschichte für die Wirtschaft". Doch es gebe auch positive Seiten: Der Heizölpreis sei gefallen.
"Keine Gefahr für die Handwerker"
Rudolf Braun kritisierte, dass immer gleich der Ruf nach staatlicher Hilfe laut werde. Eine Gefahr für die Weißenoher Handwerker besteht seiner Meinung nach nicht.
Vor allem bei der Gewerbesteuer konnte die Gemeinde ein Allzeithoch mit 550 567 Euro im Jahr 2019 verzeichnen und 493 595 Euro zum Vermögenshaushalt zuführen. Das sei ein sehr gutes Ergebnis, lobte Carmen Stumpf (FWG) das Rechnungsergebnis 2019 und erinnerte sich noch gut an Zeiten mit Minusbeträgen. Dass die Gewerbesteuer nicht in dieser Höhe bleiben wird, ist den Räten klar. Mit 400 000 Euro sei die Gewerbesteuer im Haushalts 2020 aber immer noch sehr gut angesetzt.
Stark steigen die Kosten bei der Kinderbetreuung: Ein explosionsartiger Kostenanstieg auf 162 200 Euro wird verzeichnet. Da sind zum einen Nachzahlungen aus dem Vorjahr dabei, doch das Meiste ist dem Geschenk des Freistaates geschuldet: Durch die finanziellen Vergünstigungen bleiben mehr Kinder länger in den Kitaeinrichtungen. "Die Betreuungskosten steigen, das Geschenk wird ausgenutzt, und das hat Auswirkungen auf die Kommune", merkte Kämmerer Steinlein an. Zudem müsse die Betreuung langfristig sichergestellt und Kinderbetreuung rechtzeitig organisiert werden.
Jugendarbeit wird intensiviert
Mehr Geld, nämlich 20 000 Euro, wird heuer im Bereich Jugendarbeit investiert. Der Bewohner der Notwohnung bei den Räumen für die Jugend ist gestorben. Der Raum wurde nun durchbrochen und kann für den Jugendtreff verwendet und auch eine Toilette für die Damen eingebaut werden.
Auch am Spielplatz soll sich etwas tun. Das Wirtschaftsband A9 fördert unter anderem generationenübergreifende Projekte. Aus dem Spielplatz in Weißenohe soll deshalb ein Mehrgenerationenplatz entstehen. Um den Gleichgewichtssinn zu üben, sind Geräte da, die sowohl Kinder als auch ältere Menschen bei der Förderung dieser Fähigkeit unterstützen. Für den Umbau des Spielplatzes und die Anschaffung neuer Spielgeräte stellte die Gemeinde 15 000 Euro netto ein.