Befragung steht noch aus
Glaubt man den Äußerungen der Schüler, der Eltern, der verantwortlichen Pädagogen und der Köche, wurde für die Ganztagsschüler jetzt eine schmackhafte Lösung gefunden. "Mittagessen für Schüler ist immer ein schwieriges Thema, weil die Ernährungsgewohnheiten so unterschiedlich sind", weiß Anna-Maria Seemann: "Das jetzige Konzept sichert gut ab, dass jeder was findet, es ist deutliche Entspannung eingekehrt."
Das heißt: Kritische Rückmeldungen von Eltern gibt es keine; die Kinder würden demnächst noch gesondert über das Essen befragt.
"Nur für's Mittagessen bleibt keiner länger" Der Bedarf nach Mittagsbetreuung und damit auch nach Mittagessen - möglichst vollwertig und verbunden mit gemeinsamen Am-Tisch-Sitzen - ist im ganzen Landkreis da. Die Umsetzung an den Schulen ist vom Ansatz her ähnlich und doch verschieden, weil die Voraussetzungen und Gegebenheiten eben nicht überall gleich sind. Das verdeutlicht ein Blick in die weiterführenden Schulen des Kreises.
Das Gymnasium Fränkische Schweiz teilt sich eine Mensa mit der benachbarten Realschule in Ebermannstadt. Das frisch zubereitete Essen kommt aus der Kantine des Klinikums und kostest pro Nase am Tag 3,80 Euro - inklusive Nachtisch und Getränk. Rund 60 Gymnasiasten nehmen das Angebot wahr, viele aber nur zweimal in der Woche. An der Realschule sieht es ähnlich aus. Insgesamt wandern so pro Woche rund 240 Teller über die Theke.
Das hört sich bei insgesamt 1600 Mädchen und Jungen an beiden Schulen nicht nach viel an, ist für Siegfried Reck, Schulleiter am Gymnasium, aber nicht überraschend. "Bei den Fünftklässlern ist die Nachfrage groß, bei den Älteren, die den Nachmittag auch ohne Aufsicht zu Hause verbringen können, weniger", sagt der Oberstudiendirektor. Zumal die Entscheidung der Schüler, die aus den Dörfern nach Ebermannstadt kommen, von zumindest einem weiteren Faktor stark beeinflusst wird: Auf das Essen verzichten und dafür noch den 13-Uhr-Bus nach Hause schaffen oder bis 16.30 Uhr warten, bis der nächste Bus fährt? "Nur für's Mittagessen bleibt da kejner länger", sagt Reck. Der Lehrer hat selbst zwei schulpflichtige Kinder - aber in Forchheim. Und dort ist die Taktung im Nahverkehr anders. Außerdem gibt es zum Beispiel in den achten Klassen kaum Nachmittagsunterricht, was ebenfalls Auswirkungen hat.
An der Georg-Hartmann-Realschule in Forchheim sind derzeit 120 von knapp 900 Kindern und Jugendlichen in der offenen Ganztagsschule angemeldet, Tendenz seit Jahren leicht steigend.
Das Mittagessen findet im Schülercafé statt, das 40 bis 50 Sitzplätze bietet. Und genau so viele Schüler essen pro Tag auch hier, was Konrektor Jörg Stripke als ordentlich bewertet. Das Essen kommt tiefgekühlt aus Baden-Württemberg, wird vor Ort nur noch erhitzt. Daneben gibt es Snacks - wobei dazu auch Handfestes wie Pizza oder Schnitzelsandwich zählt. Um frisch zu kochen, fehlt der Platz, doch die Akzeptanz des Angebots ist laut Stripke hoch, auch weil "das Preis-Leistungs-Verhältnis passt".