Weilersbach schreibt den Aufstieg ab

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Muggendorfs Pascal Hofmann (l.) verfehlt das Leder zwar im Saisonauftakt gegen Weilersbach, doch Jens Kügel sowie der Rest der Gloria-Abwehr um Jens Erlwein und David Schlenz (v.l.) gehen vorsichtshalber in Deckung, während Timo Pickel (hinten) die Szene beobachtet. Fotos: Leo Hühnlein
Muggendorfs Pascal Hofmann (l.) verfehlt das Leder zwar im Saisonauftakt gegen Weilersbach, doch Jens Kügel sowie der Rest der Gloria-Abwehr um Jens Erlwein und David Schlenz (v.l.) gehen vorsichtshalber in Deckung, während Timo Pickel (hinten) die Szene beobachtet. Fotos: Leo Hühnlein

Der Abstand ist wohl zu groß: Die Kreisliga hat Weilersbach schon abgehakt, heute kommt mit dem TKV Forchheim der unberechenbare Spitzenreiter der Kreisklasse 2.

Geht für Weilersbach noch was in puncto Kreisliga-Aufstieg? So lautete die Eingangsfrage an Trainer Christian Bergmann, der diese mit einem simplen und knappen "Nein" beantwortet. Bergmann: "Wenn man realistisch ist, dann müssten wir ab sofort alles gewinnen und die Konkurrenz alles verlieren."

Erst am vergangenen Wochenende kam Weilersbach im Derby der Kreisklasse 2 ER/ PEG gegen die SpVgg Reuth nicht über ein 1:1 hinaus. Der Abstand auf Platz 2 beträgt zwölf Punkte bei sieben ausbleibenden Spielen. "Bevor wir auf die anderen schauen, müssen wir erst einmal unsere eigenen Hausaufgaben machen - und solche Spiele wie beispielsweise gegen Reuth gewinnen." Daran haperte es bei der Gloria in dieser Saison immer wieder, Bergmann vermisst bei seinem Team vor allem die Durchschlagskraft in der Offensive. Ungefähr 20 Tore weniger als das Führungs-Duo haben die Weilersbacher als Drittplatzierte erzielt.


"Für die neue Saison sind wir dran, uns punktuell zu verstärken", stellt der Trainer in Aussicht, der dann einen neuen Angriff auf die Tabellenspitze starten will. Am Samstag (16 Uhr) geht es für seine Jungs gegen den Tabellenführer vom TKV Forchheim. "Bei einem Heimspiel ist die Vorgabe immer ein Sieg, egal gegen wen", stellt Bergmann klar. Schon im Hinspiel habe seine Mannschaft gegen den TKV gut dagegen gehalten. Erst gegen Ende der Partie konnte der Kulturverein das Ergebnis auf ein deutliches 3:0 hochschrauben.

Dass es beim TKV Forchheim vor zwei Wochen Querelen mit dem Schiedsrichter beim Auswärtsspiel in Wichsenstein gab, ist dem Weilersbacher Trainer natürlich nicht entgangen. Auch nicht, dass in diesem Spiel drei TKV-Spieler eine Rote Karte bekamen. "Der Favorit am Samstag ist trotzdem der TKV. Das ist doch klar: Die sind Erster, wir sind Dritter. Sogar nach den drei Roten Karten hat der Gegner noch genug Qualität in seiner Mannschaft."

TKV lehnt Favoritenrolle ab

Ganz anders sieht das sein Gegenüber Serdar Kuygun, einer der rotgesperrten Spieler und Trainer des TKV Forchheim: "Wir werden in die nächsten Spiele sicherlich nicht als Favorit gehen." Seine Jungs seien zurzeit mit ganz anderen Dingen beschäftigt. Zu schwer habe das Spiel und die teilweise übertriebene Darstellung seinen Spielern zugesetzt. Klar, es fehlen dem TKV nun drei wichtige Spieler, doch vielmehr sei mental einiges kaputt gegangen. "Die Spieler müssen für jeden Punkt sehr hart arbeiten. Das tut weh, wenn dir das dann einfach so weggenommen wird." Gegen den TSV Neunkirchen II zeigte seine Mannschaft dennoch am vergangenen Wochenende die richtige Reaktion, gewann deutlich mit 4:0 - und dank der Effeltricher Nullnummer bei der Schlaifhäuser Reserve holte sich der TKV den ersten Platz zurück. "Viele wollten gar nicht spielen, ich habe erst am Sonntagvormittag eine Mannschaft zusammengehabt", sagt Kuygun: "Ich bin seit zwölf Jahren Trainer, aber das aktuell ist die schwierigste Phase in meiner Laufbahn." Neben den gesperrten Spielern (Erhan Gezici, Göktug Ökcün) fehlen Kuygun vermutlich auch noch ein oder zwei Leute beruflich, so dass er auf jeden Fall drei bis vier Spieler aus der Zweiten in Weilersbach dabei haben wird. "Ich weiß noch gar nicht, was mich erwartet. Es stehen noch so viele Fragezeichen im Raum."

Trotz aller Probleme befindet sich der TKV auf dem ersten Tabellenplatz. Und: Auch wenn der Liga-Alltag ein wenig in den Hintergrund gerückt war, so will der Trainer trotz allem weiter um den Aufstieg mitspielen. Wie lange die Rotsperren aus dem Wichsenstein-Spiel laufen werden, steht noch nicht fest. Einen anderen Termin hat der Trainer des noch ungeschlagenen Spitzenreiters hingegen im Kopf. "Es sind noch drei Spiele, bis wir auf Effeltrich treffen. Wir wollen jetzt von Spiel zu Spiel denken und weiter unsere Punkte holen. Das Spiel gegen Effeltrich muss dann ein Endspiel sein."

Damit es dazu kommt, will der TKV Forchheim erst noch unter anderem die Partie gegen Weilersbach erfolgreich bestreiten. Und wenn es am Ende nicht für den ersten Platz reichen wird, dann weiß Kuygun ja auch, dass Relegationsspiele für einen Fußballer ganz besondere Erlebnis sind.