Sieben Tore und drei Platzverweise im Jahn-Spiel

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Steffen Müller (re.) wurde in Hof für den verletzten Kapitän Sebastian Schäferlein eingewechselt, traf prompt zum 2:3 und legte später den vierten Jahn-Treffer nach. Foto: Thomas Nietner
Steffen Müller (re.) wurde in Hof für den verletzten Kapitän Sebastian Schäferlein eingewechselt, traf prompt zum 2:3 und legte später den vierten Jahn-Treffer nach.  Foto: Thomas Nietner

Aus einem unterhaltsamen Spiel geht die SpVgg Jahn Forchheim als verdienter Sieger hervor und klettert in der Tabelle vorerst auf Rang 8.

Das letzte Mal, als Christian Springer im Urlaub war, drehte die SpVgg Jahn die Hinspielpleite in der Relegation gegen Feucht und stieg in die Bayernliga auf. Knapp drei Monate später übernahm erneut Co-Trainer Dennis Weiler für den urlaubenden Coach und wieder erwies sich der 29-jährige Verteidiger als erfolgreicher Vertreter. Im Oberfrankenduell in Hof behielten die etwas mehr als eine Halbzeit in Überzahl agierenden Gäste knapp die Oberhand.

Somit wartet der Absteiger unter seinem neuen Trainer Alexander Spindler, der vor gut drei Wochen von Miloslav Janovsky übernahm, weiter auf den ersten Sieg. Der Jahn schließt unterdessen nach Toren zur in dieser Kategorie führenden SpVgg Ansbach auf und ist trotz der fünftmeisten Gegentreffer bester Liganeuling.


SpVgg Bayern Hof - SpVgg Jahn Forchheim 3:4

Die erste Chance hatte Jahn-Kapitän Sebastian Schäferlein, doch das Tor fiel auf der anderen Seite, als Tomas Petracek frei im Strafraum auftauchte und ins lange Eck einnetzte (5.). Die Gäste bewahrten kühlen Kopf. Schon sieben Minuten später sorgte Adem Selmaini für den Ausgleich: Aus halblinker Position war der Dribbler flach zum Abschluss gekommen.


Hagen trifft wieder vom Punkt

Der am Sonntag bei seinem überraschend frühen Comeback glänzende Patrick Hagen war nach einer knappen halben Stunde schon wieder gefordert, denn nach einem Foul von Hofs Keeper Christopher Schulz an Andi Mönius gab es Elfmeter, den der Eltersdorf-Zugang zum 1:2 verwandelte. Der Faden der SpVgg schien gerissen. Jens Wartenfelser erzielte nach einem Fehler der Hausherren beinahe das dritte Jahn-Tor. Kurz nachdem Hof wieder ein Lebenszeichen gesendet hatte, erwies Tommy Müller seiner Elf einen Bärendienst. Wegen gestreckten Beins gegen Tobias Eisgrub musste der Angreifer mit Roter Karte vom Platz (42.).

Kurz nach Wiederanpfiff machte "Bayern"-Spielführer Christian Schraps mit einem Freistoßlattentreffer klar, dass die Partie trotz Rückstands und Unterzahl nicht entschieden ist. Tatsächlich erzielte Petracek von der Strafraumgrenze den Ausgleich (53.). Die Stimmung im Stadion Grüne Au kippte wieder in die andere Richtung, zumal Schäferlein vom Feld humpelte. Doch der für ihn eingewechselte Steffen Müller brachte Forchheim quasi mit seinem ersten Ballkontakt wieder nach vorne , nachdem Wartenfelser die Kugel erst an den Pfosten, dann an den Querbalken gezimmert hatte (63.). Als auch noch Matej Kyndl wegen Meckerns mit der Ampelkarte früher duschen musste, war die nächste vermeintliche Vorentscheidung gefallen (65.).

Das 2:4 war nur eine Frage der Zeit. Weil Hagen und mehrfach Mönius an Schulz scheiterten, war Müller der vierte Treffer vorbehalten (84.). Zu diesem Zeitpunkt waren die Gäste nur noch ein Mann mehr, da auch Adem Selmani mit der zweiten Verwarnung vom Schiedsrichter zum Zuschauen gebeten wurde (75.). Als Philipp Dartsch direkt nach dem Anstoß per Kopf nach einer Flanke das 3:4 erzielte (85.), war für eine spannende Schlussphase gesorgt.

Zu allem Überfluss hatte sich Jahn-Keeper Tino Stahl beim Anschlusstreffer verletzt und wurde durch Patrick Oeser ersetzt, der den Kasten sauber hielt und der Sportvereinigung den vierten Sieg aus den vergangenen fünf Partien bescherte.
SpVgg: Stahl (87. Oeser) - Eisgrub, Gumbrecht, Schäferlein (61. Müller), Weiler, Jerundow, Hagen (81. Artan Selmani), Mönius, Steiner, Wartenfelser, Adem Selmani
SR: Eduard Maier (Gleiritsch) / Zus.: 400