Wegen neuer Internet-Liebe: Ehefrau siebenmal vergiftet? Oberfranke äußert sich

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Prozess um Giftanschläge auf Ehefrau in Bamberg
Der Angeklagte (r.) unterhält sich vor dem Beginn der Verhandlung in Bamberg mit seinem Verteidiger. Im Prozess um mehrere Giftanschläge hat der Angeklagte (rechts) ein Geständnis abgelegt.
Prozess um Giftanschläge auf Ehefrau
Pia Bayer/dpa
Prozess um Giftanschläge auf Ehefrau in Bamberg
Der Angeklagte (r.) erhebt sich, während der Richter den Verhandlungssaal in Bamberg betritt. Im Prozess um mehrere Giftanschläge hat der Angeklagte (rechts) ein Geständnis abgelegt.
Prozess um Giftanschläge auf Ehefrau beginnt
Pia Bayer/dpa
Prozess um Giftanschläge auf Ehefrau in Bamberg
Mit gefalteten Händen wartet der Angeklagte (r.) neben seinem Verteidiger auf den Beginn der Verhandlung. Im Prozess um mehrere Giftanschläge hat der Angeklagte (rechts) ein Geständnis abgelegt.
Prozess um Giftanschläge auf Ehefrau beginnt
Pia Bayer/dpa

Ein Mann aus Oberfranken lernt im Internet eine Frau kennen und macht ihr Versprechungen. Wollte er seine Ehefrau deshalb vergiften?

Update vom 28.10.2025: Geständnis im Prozess um sieben Giftanschläge auf Ehefrau

Im Prozess um eine Reihe von Giftattacken hat der Angeklagte ein Geständnis abgelegt. Dem 56-Jährigen aus Oberfranken wird zur Last gelegt, insgesamt siebenmal versucht zu haben, seine Ehefrau zu vergiften, da er mit einer Internetbekanntschaft ein neues Leben starten wollte. Der Mann habe alle Taten eingeräumt, berichtete ein Sprecher des Landgerichts in Bamberg. Er habe jedoch seine einzelnen Tathandlungen zeitlich nicht mehr zuordnen können.

Der Beschuldigte steht wegen versuchten Mordes aus Heimtücke sowie gefährlicher Körperverletzung vor Gericht. Im Jahr 2022 soll der Deutsche laut Anklage mit einer Frau aus Hamburg eine Beziehung über soziale Netzwerke begonnen und ihr eine gemeinsame Zukunft und Kinder versprochen haben. Um für ein neues Leben mit dieser Frau frei zu sein, soll er im Sommer 2023 beschlossen haben, seine Ehefrau zu töten und im Internet nach Wegen gesucht haben, wie er ihren Tod natürlich erscheinen lassen kann.

Die Staatsanwaltschaft wirft ihm sieben Giftattacken bis Ende 2024 vor. Die Frau überlebte jedes Mal, kam jedoch teilweise auch stationär ins Krankenhaus und musste sich infolge der Vergiftungen einen Herzschrittmacher einsetzen lassen. Ein Urteil in dem Verfahren wird im November erwartet.

Ursprungsmeldung vom 23.10.2025: Oberfranke soll Ehefrau siebenmal vergiftet haben

Ein 56-jähriger Mann aus Oberfranken soll insgesamt siebenmal versucht haben, seine Ehefrau zu vergiften, da er mit einer Internetbekanntschaft ein neues Leben beginnen wollte. Nun steht der Mann wegen versuchten Mordes aus Heimtücke sowie gefährlicher Körperverletzung vor dem Landgericht Bamberg.

Im Jahr 2022 soll der Deutsche laut Anklage mit einer Frau aus Hamburg eine Beziehung über soziale Netzwerke begonnen und ihr eine gemeinsame Zukunft und Kinder versprochen haben. Um für ein neues Leben mit dieser Frau frei zu sein, soll er im Sommer 2023 beschlossen haben, seine Ehefrau zu töten und nach Möglichkeiten gesucht haben, wie er ihren Tod natürlich erscheinen lassen kann.

Laut den Ermittlungen suchte der Angeklagte aus Breitengüßbach im Landkreis Bamberg per Google etwa nach "Tödliches Gift für Menschen" und "Eisenhut Vergiftung nachweisbar". Anschließend soll er sich mehrere Pflanzengifte an seinen Arbeitsplatz bestellt haben. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm sieben Giftanschläge auf seine Partnerin zwischen August 2023 und Dezember 2024 vor.

Flucht nach Frankreich

Die Frau überlebte jeweils, kam jedoch teilweise auch stationär ins Krankenhaus und musste sich als Folge der Vergiftungen einen Herzschrittmacher einsetzen lassen. Beim letzten Versuch im Dezember 2024 soll der 56-Jährige eine Tiefkühlpizza vergiftet haben, von der neben seiner Frau auch sein Sohn aß.

Das soll der Mann bewusst in Kauf genommen haben. Aufgrund des Gifts bekamen Mutter und Sohn erhebliche Herzrhythmusstörungen und gerieten in akute Lebensgefahr. Nur durch das schnelle Eingreifen von Notärzten und Sanitätern überlebten sie.

Statt die Helfer, die um das Leben der beiden kämpften, auf die Vergiftung hinzuweisen, soll der Mann dies "ohne größere Anspannung und ohne jedwedes Mitgefühl" verfolgt haben. Am Wochenende darauf reiste der Angeklagte mit seiner Internetbekanntschaft nach Frankreich, wo er schließlich festgenommen wurde. Ermittler fanden bei Durchsuchungen Reste der verschiedenen Pflanzengifte. Zu Prozessbeginn machte der Mann laut einem Gerichtssprecher keine Angaben, kündigte jedoch für den nächsten Verhandlungstag an, sich äußern zu wollen. Ein Urteil könnte Mitte November verkündet werden.

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