Je älter du wirst, desto mehr steigt das Risiko für eine Reihe chronisch-degenerativer Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Probleme, Diabetes oder Osteoporose. Vor diesem Hintergrund rückt der Pflanzenstoff Quercetin verstärkt in den Fokus der Wissenschaft. Es ist ein in vielen Obst- und Gemüsesorten vorkommendes Flavonoid. Nach aktuellem Forschungsstand zeigt es vielseitige gesundheitsfördernde Eigenschaften, darunter antioxidative, entzündungshemmende und den Stoffwechsel regulierende Effekte. Warum du Lebensmittel mit Quercetin essen solltest, erfährst du hier.
Antioxidative und entzündungshemmende Wirkung
Quercetin gehört zur Gruppe der Polyphenole, genauer: zu den Flavonolen. Es kommt in Lebensmitteln wie Äpfeln, Zwiebeln, grünen Bohnen oder Kapern vor. Seine antioxidative Wirkung beruht darauf, dass es freie Radikale neutralisieren kann. Freie Radikale sind Moleküle, die Zellen schädigen und Alterungsprozesse fördern können. Studien zeigen, dass Quercetin die Bildung reaktiver Sauerstoffspezies (ROS) hemmt, die Lipidperoxidation vermindert und die Aktivität körpereigener Antioxidantien verbessert.
Darüber hinaus wirkt Quercetin entzündungshemmend: Es kann Enzyme hemmen, die sogenannte Entzündungsmediatoren erzeugen und hemmt gleichzeitig die Freisetzung von Histamin aus Mastzellen. Das wiederum kann Entzündungs- und allergische Reaktionen abschwächen.
Da chronische Entzündungen und oxidativer Stress zentrale Faktoren zahlreicher altersbedingter Erkrankungen sind, könnten diese Eigenschaften von Quercetin eine wichtige präventive Bedeutung haben. Dies beträfe dann das Krankheitspektrum von Arteriosklerose bis zu neurodegenerativen Erkrankungen.
Herz-Kreislauf-System und Stoffwechsel
Ein Schwerpunkt in der Quercetin-Forschung ist der potenzielle Schutz vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen. In Tierversuchen, insbesondere bei mit fettreicher Ernährung gefütterten Tieren, zeigte Quercetin eine Verringerung von atherosklerotischen Veränderungen, weniger Plaquebildung in den Arterien und eine verbesserte Herz- und Gefäßfunktion.
Auch im Bereich des Stoffwechsels gibt es Hinweise auf positive Effekte. Eine aktuelle Übersichtsarbeit (Umbrella Review) von randomisierten Studien ergab, dass Quercetin-Supplemente den systolischen Blutdruck sowie die Insulinspiegel senken können. Das ist ein Hinweis auf mögliche Vorteile bei Bluthochdruck und Insulinresistenz bzw. Diabetes.
In der ersten Studienlage wurden allerdings andere Parameter wie Diastolischer Blutdruck, Lipidwerte oder Glukose und damit verbundene Stoffwechselmarker nicht eindeutig untersucht. Das bedeutet, die Evidenzlage bleibt hier heterogen und bedarf weiterer, qualitativ hochwertiger Studien.
Knochenstoffwechsel und Alterung
Neben Herz-Kreislauf und Stoffwechsel sind altersbedingte Krankheiten wie Osteoporose oder degenerative Erkrankungen ein wichtiges Forschungsfeld für Quercetin. So zeigt eine Übersichtsarbeit, dass Quercetin den Knochenstoffwechsel positiv beeinflussen kann, etwa durch Förderung der Knochenbildung und Hemmung des Knochenabbaus.
In Tierversuchen mit diabetischer Osteoporose bei Typ-2-Diabetes führte eine Kombination aus Dasatinib und Quercetin zu einer Verbesserung der Knochenmikrostruktur, geringerer Knochenresorption und stärkerer Knochenbildung. Das erlaubt Rückschlüsse auf mögliche therapeutische Ansätze bei Stoffwechselerkrankungen und altersbedingtem Knochenschwund.
Darüber hinaus werden in der wissenschaftlichen Literatur auch andere altersassoziierte Krankheitsbilder diskutiert. Dazu gehören etwa neurodegenerative Erkrankungen oder Gefäßerkrankungen. Auch bei diesen könnten Quercetins antioxidative, entzündungshemmende und zellregulierende Eigenschaften potenziell schützend wirken. Quercetin könnte das Fortschreiten einer Reihe von Alterserkrankungen verzögern.
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