Ein umstrittener Handelfmeter leitet den Derby-Sieg der SpVgg Jahn Forchheim gegen den FSV Erlangen-Bruck ein, der im Jahr 2015 weiter auf den ersten Sieg wartet.
Mit dem zweiten Sieg in Folge hat sich die SpVgg Jahn Forchheim zurück auf Rang 4 der Fußball-Bayernliga gearbeitet. Der 3:1-Derby-Sieg gegen Erlangen-Bruck stand bereits zur Halbzeitpause fest.
SpVgg Jahn Forchheim - FSV Erlangen-Bruck 3:1
"Es ist Woche für Woche dasselbe, ich will mich schon gar nicht mehr darüber aufregen", beklagte Normann Wagner, der Trainer des FSV Erlangen-Bruck, im Nachgang der Partie und bezog sich auf den umstrittenen Handelfmeter, der der SpVgg Jahn Forchheim im Bayernliga-Derby bereits nach zehn Minuten zugesprochen wurde. Was war geschehen? Eine Forchheimer Ecke klärte Gästetorwart Markus Pröll nicht weit genug, der Ball fiel Thomas Roas auf den Schlappen, der sich nicht lange bitten ließ und das Leder Richtung Brucker Tor wuchtete. Einzig der Ex-Buckenhofener Partick Mai im Dress der Erlanger stand diesem Schuss im Weg - beziehungsweise seine Hand.
"Elfer muss man nicht geben" "Der Thomas schießt mich aus kurzer Distanz an. Ich versuche, meinen Arm noch wegzuziehen, aber das war dann einfach zu spät. Aus unserer Sicht muss man den Elfmeter nicht geben. Ich habe mich auch mit Spielern vom Jahn unterhalten, die sehen das genauso. Das ist ärgerlich, passt aber irgendwie in unsere momentane Situation", erklärte der Unglücksrabe.
Ferdinand List war das egal und er verwandelte den Strafstoß zum frühen 1:0 (11.). Für die Erlanger, die im Jahr 2015 erst einen Punkt geholt haben, war dieser frühe Gegentreffer ein Schlag ins Gesicht. "Dass es danach für meine Spieler in der aktuellen Situation schwer werden würde, war ja klar", kommentierte Wagner. Und tatsächlich war der Jahn erstmal beflügelt.
Sebastian Schäferlein leitete wenig später den nächsten Jahn-Treffer ein, als seine Hereingabe entlang der Strafraumgrenze bei Mergim Bajrami landete und dieser das Spielgerät zum 2:0 ins Tor schoss (21.). Bajramis Einsatz war unter der Woche krankheitsbedingt fraglich, sein Trainer ließ ihn auf Rücksprache dennoch spielen.
Lücke in der breiten Mauer Forchheim war dominant, ließ sich durch eine simple Aktion zehn Minuten vor der Pause aber aus dem Konzept bringen. Einen Freistoß aus 20 Metern verriegelte Torhüter Rüdiger Beck zwar mit seiner breit aufgestellten Mauer, der Brucker Paul Schulze-Zachau fand dennoch die Lücke und schoss den Ball flach zwischen den Abwehrbeinen hindurch zum Anschlusstreffer (34.).
Antwort auf den Fast-Ausgleich Direkt nach dem Anstoß vertändelten die
Gastgeber den Ball und Bruck stand binnen einer Minute vor dem Ausgleich. Stürmer Dominik Hofmann lief allein auf Beck zu, der 19-Jährige schaffte es allerdings nicht, das Leder am 42-Jährigen vorbeizubringen.
Die passende Antwort auf den Fast-Ausgleich gab der Jahn keine Minute später. Sven Becker flankte im direkten Gegenzug von der linken Seite und fand in Roas den Abnehmer, der das Spielgerät per Kopf in den Torwinkel platzierte (37.). Die Freude war groß, die Lücken in der Jahn-Abwehr aber auch. "Die Tore zum 2:0 und 3:1 waren die einzigen Lichtblicke heute, viel mehr habe ich nicht gesehen. In der ersten Hälfte haben wir zu viele Chancen nach hinten zugelassen, weil wir zu offen standen", bedauerte Jahn-Trainer Michael Hutzler. Trotzdem rettete sein Team den Vorsprung erst in die Halbzeitpause und - weil im zweiten Durchgang keine Tore mehr fielen - später auch über die 90 Minuten.
Nur mit dem Ergebnis zufrieden Zwar musste sein Keeper nach dem Seitenwechsel noch einmal gegen Tim Basener klären, zu weiteren klaren Gelegenheiten kam Bruck in den zweiten 45 Minuten mit seinen weiten Bällen allerdings nicht. "In der zweiten Hälfte haben wir bis auf zwei, drei Aktionen nur noch das Resultat verwaltet. Außer mit dem Ergebnis, das wir richtig einordnen müssen, können wir heute nicht zufrieden sein. Das hat mir nicht gefallen", fasste Hutzler das Spiel zusammen.