Höchstadt findet erst spät zu sich

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Für das Höchstadter Eigengewächs Thilo Grau (links) - hier im ersten Vergleich gegen Pfaffenhofen in dieser Saison - ist die Vorrunde nach einer Knöchel-Verletzung gelaufen. Foto: Picturedreams
Für das Höchstadter Eigengewächs Thilo Grau (links) - hier im ersten Vergleich gegen Pfaffenhofen in dieser Saison - ist die Vorrunde nach einer Knöchel-Verletzung gelaufen. Foto: Picturedreams

Der Höchstadter EC macht es gegen Pfaffenhofen spannend und zeigt dabei mehrere Gesichter. Doch am Ende sind die Play-Offs dank eines Doppelschlags ein Stück näher.

Ein Auf und Ab in drei Akten: Der Höchstadter EC lieferte sich mit dem EC Pfaffenhofen ein seltsames Spiel voller Wendungen. Den 4:0-Auswärtssieg der Alligators in der Eishockey-Bayernliga zu bewerten, fällt angesichts des Spielverlaufs gar nicht so leicht. Was für die Beteiligten rund um Spielertrainer Daniel Jun aber erstmal das Wichtigste ist: Die nächsten Punkte hin zur Aufstiegsrunde sind eingesackt.

EC Pfaffenhofen - Höchstadter EC 0:4
Kaum eine Chance auf die Play-Offs mehr, aber gut in Form und offenbar richtig Lust auf Eishockey: Als Tabellen-Elfter, der sich aus dem Gerangel um die Play-Off-Ränge heraushält, konnte Pfaffenhofen befreit und ohne Druck aufspielen. Und das tat es auch. Die Situation bei den Panzerechsen ist dagegen eine gänzlich andere, da entscheidet jedes Pünktchen über Auf- oder Abstiegsrunde.
Dass mit dem gesperrten Andre Lenk, den verletzten Thilo Grau und Christian Eyrich noch drei wichtige Spieler fehlten, sollte die Auswärts-Angelegenheit bei den Icehogs nicht vereinfachen.

So lautet die Vorgabe erst einmal, defensiv sicher zu stehen und zu versuchen, Pfaffenhofen über Konter zu ärgern. Zumindest im ersten Drittel sollte sich die Taktik bewähren, wenngleich den Höchstadtern ein Torjubel verwehrt bleiben sollte. Chancen, in Führung zu gehen, waren aber vorhanden: Dzemla scheiterte im Alleingang an Keeper Hamberger (10.), Vojcak visierte am Tor vorbei (12.). Als sich Höchstadt dann eine 60-sekündige 5:3-Überzahlsituation bot, lag der Treffer in der Luft. Jun zog stramm ab, der Schläger aber splitterte, die Chance versandete und das Drittel verstrich torlos. Zum bisherigen Zeitpunkt ein schmeichelhaftes Ergebnis für die Icehogs.

"Das Spiel braucht ein Tor", sagte HEC-Sprecher Martin Steinau noch in der ersten Drittelpause, natürlich nicht ahnend, was dann passieren sollte: Das Geschehen wandelte sich zeitweise grundlegend. Pfaffenhofen kreierte Chance um Chance, Höchstadt fand zehn Minuten lang keinen Zugang zum Spiel mehr. Schon nach 20 Sekunden hätte es klingeln können, als Sikorski auf dem Puck ausrutschte, Glaser aber den daraus resultierenden Alleingang eines Stürmers vereitelte. Besonders zwischen der 30. und 33. Minute hatte der HEC glücklichen Beistand von irgendwoher: Löwenberger traf den Pfosten, eine Dreifach-Chance brachte Pfaffenhofen nicht unter, und Glaser parierte noch so manchen Schuss. Höchstadt schlitterte, rettete sich aber unbeschadet in die zweite Drittelpause - torlos, noch immer.

Und nun? Dass es so nicht weitergehen konnte, war wohl auch Spielertrainer Jun klar. Seine Mannen mussten wieder agieren, wie es so schön heißt, und "das Heft in die Hand nehmen", wie es Steinau vor dem Schlussabschnitt formulierte - sonst würde man hier nicht als Sieger vom Eis laufen. Die Partie, die sich so wandelbar in ihrem Verlauf zeigte, sollte sich dann auch in dieser Weise fortsetzen. Nun waren die Icehogs wieder in der Rolle der Plan- und Strategielosen. Die Alligators dagegen spielten wie aus einem Guss. Und dann, nach 43 absolvierten und torlosen Minuten, war es so weit: Hiendlmeyer vollendete einen Konter zum 1:0. Plötzlich lief es, Babinsky traf nur Sekunden später nach schöner Urban-Vorarbeit zum 2:0 - ein Doppelschlag, von dem sich Pfaffenhofen nicht mehr erholen sollte. Jun sorgte mit einem Doppelpack (53./56.) für den 4:0-Endstand und für beste Laune beim zahlreich mitgereisten HEC-Anhang.

Gute Stimmung, siegreiches Spiel - eine Kombination, die sich auch am Sonntag fortsetzen soll. Dann empfängt der Höchstadter EC um 18.30 Uhr die Löwen aus Waldkraiburg. Das Team um Liga-Topscorer Lukas Miculka hat die Qualifikation für die Play-offs bereits sicher.