Habermann gibt Kreisvorsitz ab

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Max Habermann kandidiert nicht mehr als Vorsitzender im Fußball-Kreis ER/PEG. Foto: privat
Max Habermann kandidiert nicht mehr als Vorsitzender im Fußball-Kreis ER/PEG.  Foto: privat

Schluss nach acht Jahren: Max Habermann wird nicht mehr für den Vorsitz im Kreis ER/PEG kandidieren. Die Gründe: Überbelastung und Bevormundung durch den Verband. Der potenzielle Nachfolger zögert, es droht ein Vakuum.

Max Habermann ist ein Mann der ehrlichen Worte, direkt und unmissverständlich. Wenn Habermann eine Ansage macht, bleibt keine Frage offen. Dafür schätzen ihn viele Vereine, Habermann setzt sich für ihre Belange ein, als Kreisvorsitzender ist das sein Job. Mit seiner forschen Art stößt der Wolfsberger aber im Bayerischen Fußball-Verband (BFV) auf Gegenwind, dort hört man ungern kritische Stimmen.

Schon länger liegen Habermann und BFV nicht mehr auf einer Wellenlänge. Zuletzt gab es heftigere Differenzen wegen der von Verbandsseite diktierten Vorgabe, künftig im Hallenbereich nur noch Futsal, aber nicht den klassischen Hallenfußball spielen zu lassen. Das ist aber nur ein Punkt von vielen. In Habermann ist der Entschluss, beim Kreistag am 1. Februar in Röthenbach nicht mehr als Kreisvorsitzender zu kandidieren, schon länger gereift. Die jüngsten Entwicklungen haben das Fass nur sprichwörtlich zum Überlaufen gebracht. "Irgendwann ist ein Punkt erreicht, an dem ich auch nicht mehr möchte. Die zeitliche Beanspruchung als Kreisvorsitzender ist immens, es ist über die Jahre ein Vollzeit-Job geworden. Hier eine Versammlung, dort ein Termin. Es ist ein Wahnsinn, wie viele Kilometer ich zurücklege. Und für jede Briefmarke, die ich brauche, muss ich dann beim Verband betteln", klagt Habermann: "Das mache ich nicht mehr mit, so leid es mir auch um die Vereine tut." Neben seiner Funktion als Kreisvorsitzender ist Habermann auch noch Kreisspielleiter, eine Funktion, die er auch künftig ausüben möchte - allerdings nur dann, wenn der bisherige Kreisjuniorenspielleiter Tobias Körner am 1. Februar als Kreisvorsitzender kandidiert. Als Kreisvorsitzender kann nämlich nur gewählt werden, wer Kreisspielleiter, Kreisjuniorenleiter oder Kreisfrauenbeauftragter ist. Es kommen also nur Körner oder der Frauenbeauftrage Gerhard Mehl in Betracht. Letzterer scheint für die Wahl aber keine Alternative.

Ob Körner bei der Versammlung in zwei Wochen für das Amt des Kreisvorsitzenden kandidiert, ist bislang offen, noch hat er sich zu keiner Entscheidung durchringen können. Auch Körner befürchtet, den zeitlichen Aufwand als Kreisvorsitzender mit Beruf und Privatleben nicht kombinieren zu können: "Wenn ich etwas mache, dann zu 100 Prozent. Und ich fürchte, dass ich dies nicht erfüllen kann. Das Herz sagt ja, ich will den Kreis ja nicht hängen lassen, der Verstand sagt aber eher nein."

Im schlimmsten Fall droht sogar, dass der Spielkreis ab 1. Februar ohne zukunftsorientierte Führung dasteht. Wenn niemand kandidiert, können die Posten des Kreisvorsitzenden und des Kreisspielleiters auch nicht besetzt werden, der Spielkreis würde kommissarisch von der bisherigen Spitze um Habermann weitergeführt. Dann müsste ein Sonder-Kreistag über die Posten entscheiden - es könnten sich dann auch Personen zur Wahl stellen, die bislang keine Funktionärstätigkeit ausgeübt haben.

Auch der Bezirksvorsitzende Peter Bursy hofft auf eine interne Lösung, idealerweise schon beim Kreistag. "Wir müssen diese Situation schnellstens klären. Ich hoffe, dass sich Tobias Körner zu einer Kandidatur durchringt. Er weiß, wie der Kreis funktioniert und hat die Erfahrung, die ein Newcomer gar nicht haben kann."

Der Ball liegt nun bei Körner, an seine persönlichen Zukunftspläne sind nun auch die des Kreises gebunden - ob er möchte oder nicht.