Glückwunsch-SMS an "Schröcki"

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Sportler aus der Region Forchheim kommentieren den Aufstieg der SpVgg Greuther Fürth in die Fußball-Bundesliga. Daniel Adlung beglückwünscht nach dem Dresdner Sieg über Düsseldorf seinen Kumpel Stefan Schröck.


Daniel Adlung

Daniel Adlung (24) spielte in frühester Jugend beim SV Hiltpoltstein, als 18-Jähriger ab 2005 in der 2. Liga bei Greuther Fürth. 2008 wechselte der U21-Nationalspieler zum VfL Wolfsburg, dann zu Alemannia Aachen und 2010 zum FC Energie Cottbus: "Ich hab beim Spiel am Montagabend im Fernsehen mitgefiebert, sehr viele meiner Freunde spielen ja in Fürth. Super, dass Dresden gegen Düsseldorf ein schnelles Tor gemacht hat, die haben Fürth toll unterstützt. Ich habe 'Schröcki' - er ist mein bester Kumpel - gleich per SMS meine Glückwünsche an alle Jungs geschickt. Er hat sicherlich tausend SMS bekommen. Auch wenn Düsseldorf gewonnen hätte: Die Fürther hätten am Wochenende so oder so den Aufstieg perfekt gemacht. Ihr Auftreten war in dieser Saison ganz anders als in den Jahren davor, das haben sie vom ersten Spieltag an gezeigt. Trainer Mike Büskens reißt sie alle mit. Die haben die Saison brutal durchgezogen. Ich bin mir sicher, dass Fürth auch in der Bundesliga für Furore sorgen wird. Man hat schon im Pokal gegen Dortmund gesehen, welches Potenzial die Mannschaft besitzt. Der Fürther Kader ist so gut in der Qualität und in der Breite. Wenn noch zwei, drei erfahrene Bundesligaspieler dazukommen, ist das ein normaler Prozess. Die Derbys gegen Nürnberg werden zwei super Spiele. Wir in Cottbus haben nicht damit gerechnet, dass wir in der Rückrunde nochmal so weit unten reingeraten. Am Freitag wollen wird den nötigen Dreier gegen Bochum holen, dann sind wir so gut wie gesichert. Ich gehe davon aus, dass ich meinen bis 2013 laufenden Vertrag erfüllen werde, im Moment konzentriere ich mich ganz auf Cottbus."

Achim Beierlorzer

Achim Beierlorzer (44) ist U17-Trainer der SpVgg Greuther Fürth und wohnt in Stöckach. Sein Heimatverein ist der TSV Neunkirchen, es folgten der 1. FC Nürnberg, SpVgg Jahn Forchheim, SpVgg Fürth, SC 04 Schwabach, SV Kleinsendelbach und seit 2010 SpVgg Greuther Fürth: "Das ist sensationell. Wir haben am Montagabend beim Mitarbeiter-Kick in der Halle des NLZ (Nachwuchsleistungszentrums) in Fürth mitgefiebert. Ich hab den Ausgang schon vermutet, weil Dresden ein ganz unangenehmer Gegner ist. Das haben wir selbst erleben und erleiden müssen. Man muss auch mal sagen: Es ist gigantisch, dieser Aufstieg drei Spieltage vor Schluss, auch die Punktezahl in dieser großen Spitzengruppe von sieben Mannschaften, die bis vor kurzem allesamt noch um den Aufstieg mitgespielt haben. Das muss man sich mal geben! Für diese kleine Stadt Fürth ist dies eine Riesengeschichte. Dass der Aufstieg in dieser Deutlichkeit gelang, lag daran, weil ihn die Mannschaft von Anfang an wollte. Natürlich ist der Trainer eine ganz wichtige Komponente bei dieser Sache, aber es muss auch das Team dazu passen. Das ganze Drumherum muss funktionieren: vom Präsidenten Helmut Hack bis zum NLZ. Auch die Verpflichtung von Asamoah war ganz wichtig und geschickt. Die nächste Saison wird für Fürth definitiv ein Abenteuer. Man kann Augsburg als Vorbild nehmen, wie man mit Herz und Leidenschaft viel holen kann; Köln und Hertha haben einen viel besseren Kader. Fürth hat in dieser Hinsicht Voraussetzungen wie Augsburg. Gegen Nürnberg gibt es emotionsgeladene Derbys, die den Fußball ausmachen, so wie Dortmund gegen Schalke. Ich bin mir sicher, dass Präsident Hack den Verein weiter mit viel Umsicht und Verstand leiten wird."

Yvonne Kemmerth

Yvonne Kemmerth (27) ist die neue Vorsitzende des FC-Bayern-Fanclubs "Rot-Weiße Franken" Reifenberg und Spielerin des FC Leutenbach: "Als Bayern-Fan sind meine Sympathien ganz klar bei Fürth, das liegt vor allem an der Rivalität zum Club. Man kann - nur sportlich gesehen - sagen: Die Feinde unserer Feinde sind unsere Freunde. Mich hat es riesig für die Fürther gefreut, die haben sich das verdient. Ich hab viele Freunde, die Fürth-Fans sind. Jetzt haben wir vier bayerische Mannschaften in der Bundesliga und noch eine Auswärtsfahrt, die nicht so weit für uns ist; das ist super. Aber in einem Derby gibt es nie sichere Punkte, wenngleich man die Brisanz mit der in einem Club-Spiel nicht vergleichen kann."

Jens Bauer

Jens Bauer (25) ist seit der Vereinsgründung 2008 der Vorsitzende des FCN-Fanclubs "Rot-Schwarze Klosterbrüder" Weißenohe. Von den 70 Mitgliedern hat die Hälfte eine Dauerkarte. Zehn Mann fahren fast immer zu den Auswärtsspielen des 1. FC Nürnberg, oft fährt der Fanclub mit einem 50-Mann-Bus: "Ich habe das Spiel am Montag im Radio gehört, aber es war eh schon klar, dass Fürth aufsteigt. Das gibt in der Bundesliga sichere sechs Punkte für uns. Es hängt davon ab, welche Verstärkungen Fürth holt, aber ich glaube nicht, dass es für die Bundesliga reicht. Schröck geht, und den Fürthern fehlt mit Ausnahme von Asamoah die Erfahrung. Den Abstiegskampf kennt keiner, denn sie haben ja immer vorne mitgespielt."

Uwe Kunstmann

Uwe Kunstmann (65) aus Treuchtlingen ist Bezirksvorsitzender des Fußball-Bezirkes Mittelfranken, der künftig zwei Vereine in der Bundesliga hat. Er freut sich schon jetzt auf die kommende Saison, in der mit dem FC Bayern München, dem 1. FC Nürnberg, der SpVgg Greuther Fürth und dem FC Augsburg vier bayerische Vereine an den Start gehen könnten: "Der Fürther Aufstieg ist eine tolle Geschichte für die ganze Region und die Bundesliga bekommt mit dem Duell zwischen Nürnberg und Fürth ein attraktives Derby hinzu."